Eigentlich sollte das Buch schon zum 75. Geburtstag des Vereins erscheinen, aber Corona hatte seinerzeit einen Strich durch die Rechnung gemacht.
"Die Initiative ging vor sieben Jahren von Ralph Lentz aus", erklärt Heinz Gensterblum. "Bei der AS machte man sich Gedanken, wie man dieses Jubiläum begehen sollte und eine Idee war dabei, erneut ein Buch zu veröffentlichen. Man hatte dies schon 1995 zum Fünfzigjährigen gemacht."
Die Festschrift von Erich Falter und auch das Buch von Erich und Raymond Heeren "Verpönt, verschmäht, vergöttert -70 Jahre Eupener Fußballgeschichte" aus dem Jahr 1976 haben in gewisser Weise auch Einzug im neuen Werk von Heinz Gensterblum gehalten.
"Was die historischen Beiträge anbelangt, ist natürlich einiges davon eingeflossen. Wir haben natürlich verschiedene Sachen aktualisiert, mit anderen Bildern ausgestattet. Eigentlich knüpft dieses Buch da an, wo die Festschrift 1995 aufgehört hat. Aufgehört hat sie damals im Mai, wenige Woche bevor die AS Eupen die Rückkehr in die 3. Division geschafft hat. Mit den letzten 30 Jahren beschäftigen wir uns sehr ausführlich."
In den letzten drei Jahrzehnten hat sich am Kehrweg einiges getan. Ohnehin ist die AS einer der prägendsten wenn nicht sogar der prägendste Fußballverein in der Region. Rund 50 Jahre ist der Club in den Nationalklassen unterwegs und seit mehr als einem Jahrzehnt auch im Profifußball etabliert.
Für viele regionale Fußball-Nostalgiker waren die 1970er Jahre die schönste Zeit am Kehrweg, als der Verein vor allen Dingen mit regionalen Spielern sportliche Erfolge feiern konnte, aber es nie bis ganz oben schaffen konnte.
Für Gensterblum gab es in seiner Zeit als Sportredakteur einige Highlights am Kehrweg. "Die Saison 2002/2003, als die gerade in die 2. Division zurückgekehrte Mannschaft nur mit Amateurspielern besetzt an die Tür zur 1. Division angeklopft hatte. Es gab weitere schöne Etappen. Der Einstieg von Antonio Imborgia brachte 2008 das Profitum nach Eupen. Es gab eine schöne Zeit unter Wolfgang Frank als Trainer und nachdem 2012 die Aspire Foundation das Ruder übernommen hat, ist Stabilität eingekehrt." so Gensterblum.
Wolfgang Frank wird von vielen Fans als der wohl prägendste Trainer des Kehrwegs bezeichnet. "Er war sicherlich eine markante Erscheinung. Prägend war sicher auch Claudy Chauveheid, der den Verein lange Zeit als echter Gentleman auf der Bank betreut hat", will sich Gensterblum in Sachen Trainer nicht festlegen.
Was den besten Spieler am Kehrweg anbelangt, ist Gensterblum schon klarer. Für ihn ist das ganz klar Luis Garcia. "Er hat diese Führungsrolle, die man ihm zugetragen hatte, perfekt ausgefüllt. Er war völlig geerdet und hatte sich gut eingelebt und seine spielerische Klasse war ohne jeden Zweifel."
Das Buch zum 80-jährigen Jubiläum ist im GrenzEcho-Verlag erschienen und ab dem 2. Dezember erhältlich. An diesem Abend findet im Alten Schlachthof eine spannende Diskussionsrunde zum Vereinsjubiläum statt.
Christophe Ramjoie
Bester Spieler aller yZeiten war Rainer Genauer. Da ist Gracia weit weit von entfernt.