Außenspielerin Kim Braun feierte im Viertelfinale des Handball-Landespokals der Frauen ihr Comeback am Stockbergerweg, nachdem sie zuletzt in der Saison 2012 für die Eupenerinnen - damals noch in der 2. Division - aufgelaufen war. Danach folgten einige Stationen als Profi-Spielerin in der Deutschen Bundesliga. Über Visé ging der Weg zurück nach Eupen. Nach überstandener Kreuzbandverletzung war sie nun fit genug, um ein erstes Mal für die Eupener Damenmannschaft auflaufen zu können.
Die 27-Jährige startete gegen Waasmunseter erst einmal auf der Bank und sah, wie ihre Teamkolleginnen erst einmal die spielbestimmende Mannschaft auf dem Platz war. Aber ganz sicher wirkte das auf dem Platz nicht, was die Eupenerinnen zeigten. Im Angriff kam es immer wieder zu einfachen Ballverlusten, die auch dazu führen sollten, dass Waasmunster in der 10. Minute wieder ausgleichen konnte (5:5).
In der 14. Minute war es dann soweit. Beim Stand von 7:7 durfte Kim Braun ihre ersten Spielminuten im KTSV-Dress nach zwölf Jahren absolvieren. Der erste Abschluss Brauns in der 17. Minute konnte von der gegnerischen Torhüterin pariert werden und im Gegenzug konnte Waasmunster zum ersten Mal an diesem Abend in Führung gehen (8:9). Im zweiten Anlauf sollte dann der erste Braun-Treffer beim Comeback gelingen und Eupen lag wieder mit 11:10 vor.
Der insgesamt zu schwache Abschluss der Gastgeberinnen hielt die Partie spannend. Lynn Buerschaper gelang in der 22. Minute das Tor zum 12:10. Eupen im Anschluss etwas sicherer bei der Wurfausbeute und nach Treffern von Braun und Buerschaper lagen die Ostbelgierinnen vier Treffer in Führung (15:11).
Waasmunster war aber noch nicht abgemeldet. 90 Sekunden vor der Pause gelang von der Siebenmeterlinie aus der Anschlusstreffer (19:18). 14 Sekunden vor dem Gang in die Kabinen war alles wieder ausgeglichen und um den Bruchteil einer Sekunde hätten die Gäste auch noch in Führung gehen können, aber der Treffer der Gäste kam einen Hauch zu spät. Beim Stand von 16:16 ging es in die Kabinen.
Mit ihrem vierten Treffer brachte sich Eupen nach dem Seitenwechsel wieder mit 17:16 in Führung. Der Angriff blieb ein Unsicherheitsfaktor auf Seiten der KTSV. Das Spiel blieb dadurch spannend. In der 38. Minute lag Eupen wieder mal mit zwei Treffern vor. Der Gästetrainer reagierte mit einer Auszeit. Waasmunster blieb dran. Die Gäste nutzten eine Zeitstrafe von Lauranne Beckers ideal, um sich wieder bis auf einen Treffer heranzukämpfen. Aber in Unterzahl sollte den Ostbelgierinnen das 26:24 gelingen. Wieder vollzählig folgte das 27:24.
Mitte der zweiten Halbzeit lag der Vorsprung nach dem Tor von Lauranne Beckers wieder bei vier Zählern. Dieser sollte aber wieder schmelzen. Nach 50 Minuten war beim 28:27 alles wieder offen. Nach Zwei-Minuten-Strafe für Lynn Buerschaper gelang Waasmunster der Ausgleich und in der 53. Minute sogar die erneute Führung. Es wurde ein echter Pokal-Fight am Mittwochabend, bei dem das Happy End den Gästen vorbehalten war. Waasmunster setzte sich am Ende mit 34:33 durch und steht damit im Halbfinale.
Christophe Ramjoie