Weil Cheftrainer Mersad Selimbegovic krankheitsbedingt nicht mit nach Lommel gereist war und Co-Trainer Kristoffer Andersen wegen einer Sperre auf der Tribüne Platz nehmen musste, war es Assistenz-Trainer Nicolas Collubry, der die Aufgabe des Chefcoaches in der Partie gegen die Limburger auf der Bank übernahm. Die Kommunikation mit dem daheimgeblieben Trainer verlief über Whatsapp.
Auf dem Rasen gab es keine Veränderung an der Startelf im Vergleich zum Auswärtserfolg Anfang Oktober in Seraing. Ein Überraschungscomeback gab es unterdessen auf der Bank der Ostbelgier, auf der zum ersten Mal in dieser Saison auch wieder Kevin Möhwald saß. Möhwald war einer der Spieler, den die Vereinsführung gerne aufgrund seines hohen Gehaltes zu einem anderen Verein abgegeben hätte wegen der mit dem Abstieg verbundenen Einsparungen.
Nach einem vorsichtigen Beginn beider Mannschaften gab es den ersten Abschluss der Hausherren in der zehnten Minute. Nach Flanke von der rechten Seite landete der Kopfball Jason van Duyvens genau in den Armen des Eupener Keepers Manaf Nurudeen. Drei Minuten später kam die Gefahr erneut über die rechte Seite. Ibrahima Kebe setzte die Kugel neben den Kasten. Kurz darauf wurde ein verunglückter Abschlag Nurudeens den Eupenern fast zum Verhängnis. Eupens Schlussmann konnte seinen Patzer aber wieder glatt bügeln.
Die Limburger blieben die Mannschaft mit der Kontrolle über das Spiel. Torgefährlich wurden aber auch sie nicht. Eupen war in der ersten halben Stunde der Partie offensiv abgemeldet. Dann aber zappelte das Leder im Tor der Limburger nach 32 gespielten Minuten, nachdem Pantovic mit dem Kopf für Emond im Sechzehner abgelegt hatte. Die Fahne des Linienrichters schnellte aber nach oben und der Treffer zählte zurecht nicht. Auf der Gegenseite verhinderte Nurudeen den Rückstand seiner Mannschaft. Eupen danach etwas mutiger, aber "zu langsam" nach dem Geschmack von Nicolas Collubry.
Kurz vor der Pause erneut ein Patzer des Eupener Keepers, der aber auch diesmal ohne Folgen für die Ostbelgier blieb. In der zweiten Minute der Nachspielzeit eine Torchance für die Eupener. Der Schuss des mit aufgerückten Yentl van Genechten von rechts ging aber weit über den Kasten der Gäste. Torlos ging es in die Pause.
Personelle Wechsel gab es auf beiden Seiten zur zweiten Halbzeit nicht. Die Eupener kamen besser aus der Kabine und hatten in der 51. Minute eine richtig gefährliche Szene im Strafraum der Limburger mit dem harmlosen Abschluss des Flügelspielers Regan Charles-Cook.
Knapp drei Minuten später der nächste gefährliche Spielzug der Ostbelgier. Von der rechten Seite flankte Yentl van Genechten in den Sechzehner, dort verwertete Kapitän Renaud Emond mit dem Kopf den Ball zur 1:0- Führung. Der vierte Saisontreffer des Eupener Stürmers. Kurz darauf kam bei den Eupenern Jerome Deom für Milos Pantovic.
Für die Eupener ergaben sich nun mehr Räume, die in der 70. Minute beinahe zum Torerfolg geführt hätten. Bitumazala im Laufduell mit seinem Gegenspieler schneller mit dem Ball. Der Franzose legte für Yentl van Genechten auf. Der Schuss des Verteidigers dann aber genau in die Arme von Lommels Torwart Matthias Pieklak. Van Genechten auch in der nächsten gefährlichen Aktion des Spiels beteiligt. Diesmal aber in seiner Rolle als Verteidiger, als der im Laufduell mit dem eingewechselten Gabriel Silva Rosa zur Ecke klären konnte.
Lommel wurde gefährlicher und drängte auf den Ausgleich. Die Ostbelgier reagierten mit einem Doppelwechsel. Für Regan Charles-Cook und den Torschützen Renaud Emond kamen Emre Gedikli und Bertan Caliskan. Nach wiederholtem Becherwurf von den Lommeler Rängen wurde das Spiel zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit für zehn Minuten unterbrochen. Eine Entscheidung, die ein wenig überzogen wirkte. Nach der Zwangspause drängte Lommel weiter und verpasste die Chance zum Ausgleich in der 84. Minute nur knapp. Für die letzten Minuten kamen auf Eupener Seite noch Teddy Alloh und Luca Della Costa für Keita und Pattynama.
Eupen schaffte es nicht den Vorsprung über die Zeit zu bringen. In der 94. Minute sorgte Mo Salah für den 1:1-Endstand.
Am nächsten Wochenende geht es für die AS im Kehrwegstadion gegen Lokeren.
Christophe Ramjoie