Ein erster Schritt ist die erste Qualifikationsrunde Ende Oktober in Hasselt für die WM in den Niederlanden und Deutschland. Ein Novum für die belgischen Handballfrauen, denn an einer WM-Qualifikation haben die belgischen Handballfrauen noch nie teilgenommen. Die erste Hürde scheint mit Kosovo und Bosnien-Herzegowina aber fast schon unüberwindbar.
"Wenn wir uns für die nächste Runde qualifizieren sollten, ist das noch höher einzustufen, als die WM-Qualifikation der Männer", sagt der Eupener Philipp Reinertz, der Co-Trainer bei der Nationalmannschaft im Aufbau ist. Die ersten Tests gegen Luxemburg am letzten Wochenende waren vielversprechend für die noch junge Mannschaft, bei der mit Eva Xhonneux, Jodie Nüchtern und Lauranne Beckers gleich drei Spielerinnen der KTSV Eupen im Kader sind.
Beckers hat in den letzten Jahren einige Versuche des Aufbaus einer belgischen Handball-Nationalmannschaft der Frauen gesehen. Sie ist von dem neuen Anlauf überzeugt. "Es ist ein Riesenschritt nach vorne. Ich bin schon mehrere Jahre dabei und ich bin da geblieben, als andere Spielerinnen aufgehört haben, als es keine Zukunft gab. Ich bin froh, dass ich die Entscheidung getroffen habe zu bleiben. Ich hoffe, dass durch diese Vision, die es nun gibt, auch viele andere Mädchen anfangen, Handball zu spielen", hofft Beckers auf eine Signalwirkung.
Der Aufbau der Frauen-Nationalmannschaft geht einher mit zwei Nachwuchs-Nationalmannschaften, die die Basis für die Zukunft sein sollen. Eine Qualifikation für ein internationales Turnier ist mittelfristig das Ziel. Langfristig träumen die Verantwortlichen auch Co-Ausrichter einer Europameisterschaft zu sein. 2030 kann das möglich sein, da muss aber noch einiges an der Infrastruktur im Land getan werden, betonte Verbandspräsident Jean François Hannosset bei der Pressekonferenz.
Christophe Ramjoie