Mersad Selimbegovic hatte seine Mannschaft dann doch ordentlich durchgemischt im Vergleich zum 0:3 beim Lierse SK. Im Tor stand wie erwartet Manaf Nurudeen. Brandon Baye kehrte nach abgesessener Sperre wieder zurück ins defensive Mittelfeld. Auf der linken Abwehrseite setzte der Bosnier auf Shayne Pattynama und im offensiven Mittelfeld feierte Milos Pantovic sein Startelfdebüt für diese Spielzeit. Genks prominentester Spieler war Mike Penders, der im Sommer für 20 Millionen Euro von Chelsea London verpflichtet worden ist. Bei Genk hat er im Saisonverlauf seinen Stammplatz an Ex-AS-Spieler Hendrik Van Crombrugge verloren.
Bei strömendem Regen gab es den ersten Abschluss der AS in der elften Minute, als Pantovic aus der Drehung aufs Tor zielte. Sein Schuss wurde von Genk zur Ecke abgeblockt. Diese brachte nichts ein. Eupen hatte in der Anfangsviertelstunde deutlich mehr Spielanteile als die jungen Limburger. In der Folge wurden die Kräfteverhältnisse etwas ausgeglichener - aber ohne echte Torgefahr. Die gab es denn gleich doppelt in der 32. Minute.
Erst scheiterte Emond aus kurzer Distanz an Penders. Wenige Augenblicke später war Penders bezwungen, als Charles-Cook aus kurzer Distanz mit Ball ins Tor glitt. Der Treffer wurde vom Unparteiischengespann aber wegen Abseits nicht gegeben. Kurz vor der Pause musste Rune Paeshuyse wegen einer Platzwunde am Kopf mehrere Minuten behandelt werden. Mit einem Kopfverband ging es weiter für den Eupener Verteidiger. Bis zur Pause sollten keine Tore fallen.
Für den Kanadier Scott Kennedy ging es im zweiten Durchgang nicht weiter. Luca Chavet nahm seinen Platz auf dem Feld ein. Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff gab es den ersten Abschluss des zweiten Durchgangs. Pantovic verzog seinen Schuss ein wenig und das Leder ging knapp flach am ersten Pfosten vorbei.
Mit der ersten Offensivaktion des zweiten Spielabschnitts gingen die jungen Genker in Führung. Nach Hereingabe von der rechten Seite war Cedric Nuozzi völlig allein am zweiten Pfosten und konnte in Ruhe Maß nehmen, um zum 0:1 einzunetzen. Wieder ein Rückschlag für die bemühten Ostbelgier. Selimbegovic reagierte und brachte Emrehan Gedikli für den unauffällig agierenden Eupener Kapitän Renaud Emond.
Diesmal zeigten die Eupener aber eine Reaktion. Pantovic bediente in der 66. Minute den mitaufgerückten Yentl Van Genechten im Strafraum, der nach innen zog und dann cool blieb. Er schob den Ball zum 1:1 ein. Selimbegovic wechselte im Anschluss doppelt, Caliskan und Déom kamen für Pantovic und Bitumazala. Die Wechsel machten sich bezahlt, denn in der 72. Minute wurde Gedikli lanciert. Eupens neuer Stürmer zeigte seine Qualität im Abschluss und traf zum 2:1. Das Spiel war gedreht.
Sicherheit gab es aber nicht für Eupen. Im Gegenteil! Eupen hatte kurz darauf Glück, dass die Genker nicht den Ausgleich erzielten. Pattynama kratzte das Leder buchstäblich von der Linie und bewahrte so seine Mannschaft vor einem neuerlichen Rückschlag.
Über die rechte Seite legte Regan Charles-Cook in der 83. Minute den Grundstein für den dritten Treffer. Grenadas Nationalspieler war seinem Gegenspieler entwischt und legte dann für den mitgelaufenen Caliskan auf. Aus vollem Lauf traf der Vervierser zum 3:1. Regan Charles-Cook verpasste in der 89. Minute den vierten Treffer der Eupener.
Der zweite Saisonsieg bringt für Eupen wieder den Anschluss ans Mittelfeld der Serie. Am nächsten Spieltag muss die AS am 5. Oktober zum Provinz-Duell beim RFC Seraing antreten.
Christophe Ramjoie