Ganz ordentlich gespielt - aber am Ende nicht belohnt, das war der Tenor nach den beiden letzten Auftritten der AS. Der Siegeswille der Eupener ist nach dem Geschmack des Trainers Mersad Selimbegovic bei seiner Mannschaft noch nicht ausgeprägt genug. "Da müssen wir hin, dass wir mehr Gier entwickeln, dass wir jeden Zweikampf und jeden Schuss angehen, um zu gewinnen. Wir müssen mehr über gewinnen reden und nicht mehr über spielen."
Brandon Baiye fehlt in Lier gesperrt. Möhwald ist noch keine Option, den defensiven Mittelfeldmann zu ersetzen. Deom ist die offensivere Option, Luca Chavet die defensivere Variante. Vielleicht zaubert der Eupener Trainer aber noch eine dritte Option aus dem Hut, den viel besagten Mittelweg.
Chavet ist eines der Eigengewächse, die nun mehr Chancen erhalten als in der letzten Saison. Das hat viele Gründe. Der Sprung vom Nachwuchs in die Challenger Pro League ist nicht so groß und die Eigengewächse sind auch wieder einen Schritt weiter in ihrer Entwicklung.
"Von allen Aspekten ist ein bisschen da. Die können bei uns konkurrieren und das ist gut. Wir hoffen, dass die irgendwann nicht nur fünf oder zehn Minuten spielen, sondern mehr. Das ist das Ziel. Da muss aber jeder auch an die Grenzen gehen."
Die AS möchte sich beim Lierse SK endlich mal wieder belohnen und den Abwärtstrend der letzten beiden Wochen stoppen.
"Ich kenne auch viele gläubige Menschen unabhängig von der Religion. Ein paar clevere haben mir gesagt, wenn sie beten, dann beten sie nicht dafür, dass sie nicht von den Problemen getroffen werden, sondern, dass sie mehr Kraft haben, die Probleme zu bewältigen."
Probleme wird es für die AS sicher auch während der 90 Minuten beim Lierse SK geben. Spannend ist die Frage, wie viel Kraft da ist, um die Probleme auf dem Platz zu bewältigen um sich auch mal wieder mit einem positiven Abschluss zu belohnen.
Christophe Ramjoie