Drei Monate nach dem letzten Aufeinandertreffen in der Abstiegsrunde der 1. Division A treffen nun also RWDM und die AS Eupen am Freitagabend eine Klasse tiefer wieder aufeinander. Beide Clubs mussten sich nach dem Abstieg neu aufstellen, aber mit unterschiedlichen Ausrichtungen.
Während der Traditionsclub aus der Hauptstadt so schnell wie möglich wieder aufsteigen möchte, sind die Ostbelgier etwas vorsichtiger, was das Saisonziel anbelangt. Die Mannschaft ist unter Trainer Mersad Selimbegovic noch in der Entwicklung. "Man sieht schon die Ansätze. Man sieht auch, dass wir in der Lage sind, mit Ball im letzten Drittel zu spielen und Konter abzusichern. Das ist wichtig, Lösungen gegen tief stehende Gegner zu finden. Der nächste Step ist es, mehr Bälle in die Box, in die Gefahrenzone zu bringen, dass wir den Gegner dementsprechend noch mehr hinten rein drücken."
Molenbeek hat in der Sommerpause seinen Kader umgekrempelt. Die AS Eupen hat ihr Gesicht doch ein wenig verändert, auch wenn viele der aktiven Akteure schon in der vergangenen Saison bei der AS unter Vertrag gewesen sind. Möhwald, Pantovic, zwei ehemalige etablierte Bundesliga-Akteure, die im vergangenen Jahr finanzkräftig an den Kehrweg gelockt wurden, sind in der Versenkung verschwunden. Bis zum 6. September werden sie wohl auch nicht wieder hervorgezaubert werden. Eine schwierige Situation, heißt es dazu von Eupens Trainer.
"An einem Tag gibt es eine Meldung, dass es in diese Richtung geht. Am nächsten Tag ist es wieder eine andere Richtung. Nach dem Stand frage ich schon seit ein paar Tagen nicht mehr. Die Jungs sind da und trainieren und machen es gut. Alles ist ganz klar kommuniziert vom Verein. Da ist keiner böse auf den anderen. Wir sind auf der Suche nach der bestmöglichen Lösung für alle Beteiligten. Wenn wir das schaffen, dann sind alle happy."
Die Torhüterfrage ist bis auf Weiteres auch geklärt, denn trotz der überstandenen Blessur von Manaf Nurudeen wird Julian Renner auch gegen RWDM im Tor stehen. "Es gibt keinen Grund, etwas anderes zu machen, deswegen wird er erst einmal im Tor bleiben." Für Eupen wird es also eine erste Standortbestimmung in Molenbeek in der ersten Saison nach dem Abstieg.
Christophe Ramjoie