Die amtierenden Europameisterinnen waren gegen Deutschland, den Sechsten bei der letzten Basketball-EM, der klare Favorit. Im Stadion in Lille herrschte beste Heimspiel-Atmosphäre, denn ein Großteil der Zuschauer war aus Belgien angereist, um die Cats zu unterstützen.
Das aufstrebende deutsche Team lag schnell mit 6:0 in Führung. Die Cats hatten Schwierigkeiten mit der offensiv ausgerichteten Abwehrarbeit der Deutschen in den ersten Minuten. Deutschland baute seinen Vorsprung nach vier Minuten auf 11:3 aus. Die Wurfausbeute blieb auf Seiten der Belgierinnen im ersten Viertel schwach. Deutschland hingen blieb cool unterm Korb und führte nach dem ersten Viertel mit 25:11.
Deutschland hatte auch im zweiten Viertel einen Lauf, während bei den Belgierinnen nach wie vor nicht viel gelingen wollte. Kurz vor Ende des zweiten Viertels lag Deutschland mit 22 Zählern vor (43:21). Mit der deutlichen 46:25-Führung gingen die Olympia-Debütantinnen aus Deutschland bei ihrer Premiere in die Kabine. Ein bis dahin sehr enttäuschender Auftritt der Cats.
Ganz anders der Auftakt zum zweiten Spielabschnitt. Nach drei erfolgreichen Körben der Cats in Serie war die Kulisse in Lille endgültig da und die Hoffnung kehrte ins belgische Lager zurück (46:31). Getragen durch die Tausenden Cats-Fans schmolz der Vorsprung der Deutschen weiter zusammen (47:36). Die Deutschen schafften es aber, sich dem Elan der Belgierinnen entgegenzustemmen. Nyara Sabally verletzte sich nach einem Zusammenprall mit ihrer Teamkollegin Fiebich schwer. Ihre Teamkolleginnen behielten aber nach wie vor die Oberhand.
Im letzten Viertel erwischten die Belgierinnen wieder den besseren Start. Wirklich in Bedrängnis sollte das Team aus Deutschland aber nicht mehr kommen. Bis auf Emma Meesseman, die Topscorerin der Partie, blieben alle Cats unter ihren Möglichkeiten.
Am Donnerstag geht es gegen den Titelverteidiger USA, am Sonntag zum Abschluss der Gruppenphase gegen Japan. Die beiden Gruppenersten sind direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Als Gruppendritter besteht auch noch die Chance auf die Runde der letzten Acht.
Christophe Ramjoie