Der Degenfechter Neisser Loyola musste sich im Viertelfinale des olympischen Turniers durch Golden Score geschlagen geben. In der Runde davor hatte er noch die Nummer eins der Welt ausgeschaltet.
Loyola musste ausgerechnet an seinem Geburtstag ran: der gebürtige Kubaner wurde am Sonntag 26 Jahre alt. Seinen ersten Kampf gegen den Schweizer Alexis Bayard gewann er deutlich mit 15:9.
Im Achtelfinale traf Loyola auf keinen Geringeren als den Ungarn Gergely Siklosi, die derzeitige Nummer eins der Welt. Nach einer ausgeglichenen Partie musste der Golden Score binnen einer zusätzlichen Minute die Entscheidung bringen: Sechs Sekunden vor Ablauf der Zeit gelang Loyola der entscheidende Treffer zum 14:13.
Doch lange konnte er diesen sensationellen Sieg nicht genießen. Denn nur knapp eine halbe Stunde später wartete im Viertelfinale der Ägypter Mohamed El-Sayed. Es wurde ein taktisches Gefecht, das mit 8:8 endete. Wieder musste der Golden Score die Entscheidung bringen. Loyola entschied sich für den Angriff, konnte den Treffer aber nicht setzen und wurde in derselben Bewegung von El-Sayed ausgekontert zum 8:9.
"Ich habe es immerhin unter die besten acht geschafft, und das ist verdient. Ich konnte hier eine Menge zeigen. Natürlich hätte ich lieber eine Medaille gewonnen, aber die Arbeit geht jetzt weiter", so Neisser Loyola. "Es war eine tolle Erfahrung. Ich habe befürchtet, dass ich diesen Moment nicht genießen kann, aber ich gehe hier mit einem sehr positiven Gefühl weg.“
Loyola war in Paris der einzige Fechter in der belgischen Delegation. Er hatte sich fest vorgenommen, in die Fußstapfen seines Vaters Nelson Loyola zu treten, der im Jahr 2000 in Sydney mit Kuba die Bronzemedaille im Mannschaftswettbewerb gewonnen hatte und ihn auch trainiert. Der Sohnemann dürfte 2028 in Los Angeles einen neuen Angriff auf die Medaillenränge starten.
belga/sporza/la/sp