Nach der überraschenden 0:1-Niederlage der Teufel zum Auftakt gegen die Slowakei veränderte Nationaltrainer Domenico Tedesco die Mannschaft gleich auf vier Positionen. In der Abwehr kamen Vertonghen und Theate für Debast und Carrasco zum Zuge. Im Mittelfeld erhielt diesmal Tielemans den Platz neben Onana und Lukebakio sollte an der Stelle von Trossard in der Offensive für Belebung sorgen.
König Philippe samt seiner Kinder Prinz Gabriel, Prinz Emmanuel und Prinzessin Eleonore waren beim zweiten Auftritt der Teufel in der Kölner Arena, genau wie rund 14.000 Fans der Roten Teufel, unter ihnen auch zahlreiche Ostbelgier, um die Mannschaft zu unterstützen. Bei den Rumänen standen mit Nicolae Stanciu, Razvan Marin und Denis Dragus drei Spieler in der Startelf, die in der Vergangenheit auch schon in der 1. Division A aktiv gewesen sind. Nach dem furiosen Auftaktsieg der Rumänen gegen die Ukraine führte ihr Coach Edward Iordanscu nur einen Wechsel an seiner Anfangsformation durch. Mihaila begann an der Stelle von Coman.
Die Belgier erwischten gegen die Rumänen einen echten Traumstart und gingen bereits in der zweiten Minute durch Youri Tielemans in Führung. Lukaku hatte für den Startelf-Neuling aufgelegt, der mit rechts flach von der Strafraumgrenze zum 1:0 traf. Der Torbann der Belgier bei einem großen Turnier war also schon nach 74 Sekunden gebrochen. Die rumänische Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Dragusin prüfte nach Ecke von rechts mit seinem Kopfball Koen Casteels, der das Leder über den Querbalken lenken konnte.
Doku war über die linke Seite ein ständiger Unruheherd für die rumänische Abwehr. Der City-Profi legte in der zwölften Minute zentral für Lukaku im Sechzehner auf. Der Schuss der teuflischen Sturmspitze wurde von der rumänischen Abwehr zur Ecke geblockt. Die Teufel waren sichtlich in Spiellaune und ließen die Rumänen kaum zur Entfaltung kommen. Lukebakio probierte es in der 18. Minute mit einem Schlenzer, der Nita im Tor der Rumänen zu einer starken Flugeinlage zwang. Eine Minute später der nächste Abschluss der Belgier. Vertonghens Direktabnahme ging diesmal neben das Tor.
Die Roten Teufel drängten auch in der Folge auf den nächsten Treffer. Nach etwas mehr als einer halben Stunde dribbelte sich Doku bis zur Torauslinie und zwang Rumäniens Schlussmann zu einer neuerlichen Glanztat. Rumäniens zaghaften Antwortversuch gab es in der 37. Minute. Casteels hatte beim flachen Schuss von Man aber keine Probleme. Die Teufel hatten wenig Mühe mit den nun etwas stärker werdenden Rumänen. Mit der knappen, aber mehr als verdienten 1:0-Führung der Belgier ging es in die Katakomben der Kölner Arena.
Man feuerte den ersten Schuss auf das belgische Tor in der ersten Minute nach dem Wiederanpfiff ab. Casteels griff den Ball aus der Distanz aber sicher auf. Zwei Minuten später wurde ein Onana-Patzer beinahe zum Verhängnis. Der Everton-Profi konnte Mihaila im Anschluss aber entscheidend am möglichen Ausgleichstreffer hindern. Der Teufel-Kapitän versuchte es in der 52. Minute mit einem Schlenzer von außerhalb des Sechzehners. Der Ball flog rechts am rumänischen Tor vorbei. Auch der nächste Schuss aufs Tor kam von De Bruyne. Diesmal aber zu zentral und kein Problem für Rumäniens Keeper. Kurz darauf war für Lukebakio Schluss. Trossard wurde ins Spiel gebracht. Die Belgier nun wieder besser in der Partie mit weiteren Chancen, den Vorsprung auszubauen.
Doku beendete sein starkes Solo in der 62. Minute mit dem Schuss ins Seitennetz. Beinahe schon tragisch wurde es kurz darauf beim vermeintlichen Treffer Lukakus zum 2:0. Nach Zuspiel von De Bruyne stand die Sturmspitze der Belgier hauchzart im Abseits und zum dritten Mal kassierte der VAR in diesem Turnier einen Lukaku-Treffer. Lukaku ließ gleich die nächste Chance folgen, scheiterte aber in der 66. Minute an Nita. Auf der anderen Seite verhinderte Casteels die Riesenchance der Rumänen zum Ausgleich. Casteels blieb gegen Man der Sieger im Duell Eins gegen Eins.
Auf Seiten der Belgier kamen in der 72. Minute Carrasco und Mangala für Doku und den Torschützen Tielemans. Kevin De Bruyne sorgte zehn Minuten vor dem Ende für die Entscheidung in der Partie. Nach Abstoß von Casteels startete der Kapitän der Teufel durch und schob die Kugel im Rutschen vorbei zum 2:0. Zwei Minuten später wollte Trossard mannschaftsdienlich für Lukaku auflegen. Der eigene Abschluss wäre sicherlich die bessere Option gewesen. Am Ende blieb es beim 2:0. Die Erleichterung bei den Teufeln war groß.
Durch den Sieg der Belgier ist in der Gruppe E alles ausgeglichen, denn alle vier Teams haben drei Punkte. Spannung ist am letzten Spieltag der Gruppe E also garantiert.
Am Mittwoch treffen die Roten Teufel in Stuttgart auf die Ukraine zum letzten Spiel der Gruppenphase.
Christophe Ramjoie