Für Jan Vertonghen und Arthur Theate kam das Auftaktspiel dann doch einen Ticken zu früh, um von Beginn an zu spielen. Nationalcoach Domenico Tedesco setzte in der Verteidigung daher auf Zeno Debast. Auf der linken Abwehrseite überraschte der Deutsche mit Yannick Carrasco. Im Mittelfeld und im Angriff gab es keine Überraschungen.
Das erste Aufeinandertreffen der beiden Nationen bei einem großen Turnier hatte wenig Anlaufzeit nötig. Nach starkem Solo von Jérémy Doku über die rechte Angriffsseite spitzelt De Bruyne das Leder zu Lukaku, der im Fünfmeterraum genau auf den slowakischen Schlussmann Dubravka abschließt. Das hätte die Führung der Belgier sein müssen!
Drei Minuten später konnte der slowakische Stürmer Belgiens Sturmspitze entscheidend irritieren und so den Rückstand seiner Mannschaft verhindern. Im Gegenzug die Führung der Slowaken. Doku mit einem verheerenden Fehlpass am eigenen Sechszehner. Casteels konnte den Schuss von Kucka noch parieren. Den Abpraller brachte Schranz aus spitzem Winkel im belgischen Tor unter.
Die Slowaken erwiesen sich als der erwartet unangenehme Gegner und störten die Belgier früh im Spielaufbau. Die Teufel kamen zunächst nicht so gut zurecht damit, sorgten aber immer wieder auch für Unruhe, wenn sie denn mal zwischen die Reihen kamen. Insgesamt taten sich die Belgier aber auch in der Folge schwer mit der kompakt stehenden slowakischen Elf.
Einen Torabschluss der Belgier gab es in der 36. Minute. Nach Ecke von der rechten Seite köpfte Onana genau in die Hände Dubravkas. Vier Minuten später verhinderte Casteels ein Traumtor des Slowaken Haraslin mit der linken Hand. Zwei weitere Minuten später hatte Lukaku den Ausgleich auf dem Fuß, legte die Kugel aber links neben das Tor der Slowaken.
In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs nutzte Kucke die Chance auf den zweiten slowakischen Treffer nicht und köpfte die Kugel dann aber klar am belgischen Tor vorbei. Mit der knappen, aber nicht unverdienten Führung der Slowaken ging es in die Pause.
Beide Teams kamen unverändert zur zweiten Halbzeit wieder aufs Feld. Zehn Minuten dauerte es, ehe Lukaku für die erste Torgefahr im zweiten Durchgang sorgte. Dubravak im slowakischen Tor konnte zur Ecke klären. Nach dieser zappelte das Leder im Tor der Slowaken, wurde aber nach VAR-Check zurecht wieder annulliert, da Lukaku beim Kopfball-Zuspiel von Onana im Abseits gestanden hatte.
Die Angriffe der Teufel wurden nun wütender. Um mehr Druck aufzubauen, brachte Tedesco Bakayoko für Orel Mangala. Der nächste Abschluss Lukakus landete im Seitennetz. Kurz darauf Hancko mit der Rettungsaktion für die Slowaken, der den Schuss Bakayokos noch von der Linie kratzen konnte. In der 74. Minute kam Youri Tielemans für einen insgesamt enttäuschenden Leandro Trossard.
Für die Schlussphase kamen dann mit Openda und Lukebakio die nächsten offensiven Trümpfe der Belgier, um zumindest noch einen Punkt zu retten. Openda war dann kurz danach auch entscheidend am Ausgleichstreffer der Belgier beteiligt - zumindest schien es so. Denn der vermeintliche Ausgleichstreffer durch Lukaku nach Zuspiel Opendas wurde wegen einer leichten Handberührung Opendas nicht gegeben.
Sieben Minuten wurden noch einmal oben drauf gepackt. Belgien versuchte, den Fehlstart zu verhindern. Es sollte aber nicht mehr gelingen. Es war die erste Niederlage unter Trainer Tedesco, der zuvor 14 Spiele in Serie nicht verloren hatte.
Am Samstag treffen die Teufel in Köln auf Rumänien und stehen am zweiten Spieltag der Gruppenphase schon unter Zugzwang.
Christophe Ramjoie