Die Bikers Days auf der Rennstrecke von Spa-Francorchamps sind die perfekte Gelegenheit für das neue Team DDB Lux Moto Racing, sich auf das Acht-Stunden-Rennen am Wochenende vorzubereiten. "Als ich damals mit Kevin angefangen habe, Rennen zu fahren, da war es schon ganz klar unser Traum, bis zur WM zu kommen. Die Langstrecken-WM war für uns immer das große Ziel. Zumals als das Gerücht anfing, dass die WM nach Spa kommt", erklärt Stig Dupuis.
"Nach meinem Unfall ging es dann für mich nicht mehr. Der Traum lebte aber immer weiter und da Kevin sich stark gesteigert hat und auch unser Team immer wieder dabei war, haben wir gedacht: Komm, wir ziehen das durch, wir probieren das. Und jetzt sind wir seit Anfang des Jahres dabei, zu planen. Es wurde immer konkreter. Und jetzt stehen wir hier in der Box und warten darauf, dass es losgeht."
Stig Dupuis fährt nach seinem Motorradunfall keine Rennen mehr, er hat die Rolle des Koordinators übernommen. 20 Mann stark ist das Amateurteam: vom Renningenieur und Mechaniker über Koordination und Planung bis hin zur Verpflegung - den Posten "Mädchen für alles" hat Vater Christian Dupuis übernommen. Kevins Vater Rainer Kaut hat schon Hunderte Kilometer zurückgelegt, um Teile abzuholen und andere Fahrten zu erledigen.
Und dann natürlich die drei Fahrer. Kevin Kaut steigt selbst auf die Maschine, fehlten noch zwei weitere Fahrer. Vom Rennen letztes Jahr kannte Kevin den Schweizer Yves Lindegger. "Mit Yves habe ich letztes Jahr schon gefahren. Das hatte sehr gut harmoniert und dadurch sind wir eigentlich auf ihn gekommen."
"Ich habe ihn angeschrieben und er war sofort Feuer und Flamme. Er hat direkt Michael vorgeschlagen. Und so war alles im Rollen." Yves Lindegger und sein Landsmann Michael Ghilardi sind so die Teamkollegen geworden von Kevin Kaut.
Am Montag sind sie zum ersten Mal auf die Maschinen gestiegen. Bei den Bikers Days in Spa-Francorchamps haben die drei die Yamaha R1 getestet. "In erster Linie, damit die Fahrer die Motorräder ein bisschen kennenlernen. Leichte Abstimmungsarbeiten haben wir schon heute Morgen gemacht", erklärt Kaut.
"Aber jetzt heißt es erstmal Runden drehen und sich an das Motorrad gewöhnen. Wir hatten zwar sehr viele rote Flaggen und sind noch nicht so viel gefahren, aber der erste Eindruck von allen drei Fahrern ist gut. Dann sehen wir weiter am Donnerstag." Vor den freien Trainings am Donnerstag steht Mittwoch noch die Fahrerparade an von der Rennstrecke nach Malmedy, wo es um 16:30 Uhr auch eine Autogrammstunde gibt.
Am Freitag dann Qualifying - und am Samstag das Rennen. Wie sind die Erwartungen? "Yves spricht von den Top Ten in unserer Kategorie Superstock. Aber naja, ich wäre schonmal froh, wenn wir ankommen - und Spaß hatten, das ist schonmal die Hauptsache", findet Kevin Kaut.
"Wir bleiben Amateure", fügt Stig Dupuis hinzu. "Unser Ziel ist es, uns hier nicht zu blamieren. Wir möchten professionell auftreten. Wir haben ganz viel geübt, die Boxenstopps, das alles kannten wir gar nicht, die Räder wechseln, das Tanken, die ganzen Prozeduren, die sind ganz genau. Es wäre schön, wenn bei uns technisch alles funktioniert, die Fahrer Spaß haben und ihre Rundenzeiten halten können. Wenn das funktioniert, dann wird Samstag Party gemacht. "
Beim Acht-Stunden-Motorradrennen dieses Wochenende ist ein zweites ostbelgisches Team dabei: KM99 aus Lontzen in der Hauptkategorie EWC mit den französischen Fahrern Randy De Puniet, Florian Marino und Jérémy Guarnoni. Dienstagnachmittag ab halb fünf gibt es bei dem KM Motos (Neutralstraße 344, Herbesthal, Lontzen) ein "Meet and Greet", wo die Fans die Fahrer treffen können.
Katrin Margraff
Unfallf-Schadenfrei,Glück und viel Erfolg