Der Abstiegskracher im bis auf den letzten Platz besetzten Sportzentrum am Stockbergerweg zwischen der KTSV Eupen und Hubo Handball war das erste Spiel unter dem neuen Trainer Mariusz Kedziora. Anfang der Woche hatte sich der Verein etwas überraschend frühzeitig von Jean-Luc Grandjean getrennt, da die Vereinsführung nach dem schwachen Heimspiel gegen Izegem das Ziel Klassenerhalt in Gefahr sah.
Von der Kulisse gepusht legte die KTSV die ersten drei Treffer der Partie vor, ehe Hubo Handball in der siebten Minute durch Nuno Carvailhas zum ersten Torerfolg kam. Die KTSV ließ in der Abwehr nur wenig zu und war in der Anfangsphase der Begegnung konsequent mit der Wurfausbeute. Kian Wudtke hatte in der neunten Minute gut nachgesetzt und traf zum 6:2. Der Vorsprung wuchs nach erfolgreichem Abschluss auf 7:2 durch Jérôme Majean.
Eupen agierte deutlich entschlossener in der Abwehr als in den letzten Wochen. Selbst in Unterzahl sollte der Vorsprung der Gastgeber noch um einen weiteren Treffer wachsen (10:4). Hubo schien fast schon ein wenig eingeschüchtert von der lautstarken Kulisse. Einen anderen Effekt hatte dies auf David Denert, der wie entfesselt wirkte. Auch Sid Hartel, der gegen Hubo sein Comeback in der ersten Mannschaft feierte, reihte sich in der 21. Minute in die Torschützenliste ein, als er das Tor zum 13:7 erzielte.
Brian Dormann erwies sich in dieser Woche, nach einigen schwächeren Auftritten in den Partien zuvor, als Rückhalt seiner Mannschaft. Auf der Gegenseite sorgte Belgiens Nationalkeeper Arthur Vanhove dafür, dass der Vorsprung der Gastgeber nicht noch weiter anwuchs.
Begünstigt durch einige Fehler im Abschluss der Eupener tasteten sich die Limburger wieder etwas näher an die Ostbelgier heran. Nach 25 Minuten betrug der Vorsprung der Eupener plötzlich nur noch drei Zähler, zwei Minuten später nur noch zwei. Kapitän Damian Kedziora beendete in der 28. Minute die kurze Durststrecke der KTSV und ließ nach dem Treffer zum 14:11 seinen Emotionen freien Lauf.
Der Pfosten verhinderte zehn Sekunden vor der Pause den Vier-Tore-Vorsprung der Eupener. Im Gegenzug stellte sich Brian Dormann dem 13. Tor der Limburger in den Weg. 15:12 war der Stand zur Pause.
Eupen nutzte die Überzahl zu Beginn des zweiten Spielabschnitts aus, um den Vorsprung in der 33. Minute wieder auf vier Zähler anwachsen zu lassen. Hubo war nun aber deutlich besser im Spiel und kämpfte sich nach erfolgreich verwandeltem Siebenmeter in der 39. Minute wieder bis auf einen Zähler an die Gastgeber heran (17:16).
Die KTSV anschließend wieder am Zug: Trickreich erhöhte David Denert in der 42. Minute auf 19:16. Nach Rot für Hasselts Glesner und erfolgreich verwandeltem Siebenmeter betrug der Vorsprung gegen Mitte der zweiten Halbzeit wieder vier Treffer. Eupen schaffte es, den Abstand auf die Limburger bei noch 14 zu spielenden Minuten auf der Uhr auch in Unterzahl zu wahren. Hasselt war gezwungen, ein höheres Risiko einzugehen, und stellte nun seine Abwehr um.
Rund neun Minuten vor dem Ende war nach dem Distanztreffer von Carvailhas alles wieder offen. Aber auch in Bedrängnis behielt Eupen die Oberhand. Bei Hubo sorgte zunehmende Hektik für eine höhere Fehlerquote in der entscheidenden Phase der Begegnung.
Brian Dormann, der an diesem Abend stark aufspielte, trug auch seinen Teil dazu bei, dass Eupen die Nase vorn behielt. Auch Eupens zweiter Keeper an diesem Abend, Max Schunck, reihte sich nahtlos ein und entschärfte in Unterzahl die Option der Limburger auf den Anschlusstreffer.
Mit einem Mann weniger gelang Kapitän Damian Kedziora das 27:24. Zwei Minuten vor dem Ende war nach dem Anschlusstreffer der Gäste alles wieder offen (27:26).
In der Halle gab es kein Halten auf den Holzbänken mehr. 39 Sekunden vor Schluss gab es Siebenmeter für die Gäste, den Dormann parierte. Bartosz Kedziora sorgte für das vorentscheidende 28:26. Am Ende stand es 28:27.
Die KTSV ist und kann mit nun drei Kedzioras im Rahmen der ersten Herrenmannschaft eine Namensänderung in Kedzioras Turn- und Sportvereinigung in Betracht ziehen.
Am Mittwoch geht es für die KTSV gegen Visé, am kommenden Wochenende zu Sporting Pelt in die Provinz Limburg.
Christophe Ramjoie