Abstiegskampf ist immer etwas Besonderes. Erst recht, wenn es eine Abstiegsrunde gibt. Die schlechtesten Teams der Liga müssen sich in einer neuen kleinen Saison beweisen.
Zumindest nach dem ersten Spieltag ähnelt der Ausgang einer kleinen Wundertüte. Beide Spiele endeten unentschieden, in der Tabelle gab es keine Veränderungen. Aber doch hat das Spiel der AS einige Antworten geliefert.
Zum einen ist in den kommenden Wochen nicht unbedingt großartiger Fußball zu erwarten. Es fehlt einfach an spielerischer Qualität. Zum anderen dürfen die Fans sich aber auf eine kämpferische, aufopferungsvolle Spielweise freuen.
Das neue Trainerduo Andersen - Fèvre hat vor dem ersten Spieltag wichtige Entscheidungen im Kader getroffen und die Einwechslungen - vor allem von Regan Charles-Cook, dem Torschützen zum 1:1, und Nathan Bitumazala - haben perfekt funktioniert.
Eupens Kapitän Boris Lambert hat diese neue Dynamik unmittelbar nach dem Spiel gegen Kortrijk ebenfalls hervorgehoben, aber auch auf die Baustellen aufmerksam gemacht: Phasenweise war das Spiel zu ungenau und zu nervös.
Die passenden Stellschrauben hat das Trainerteam jetzt unter der Woche anzuziehen versucht. "Wir haben weiterhin an unserer defensiven Stabilität gearbeitet, und wir haben auch ein bisschen mehr unser offensives Abteil trainiert, unsere Wege, wie wir nach vorne kommen wollen", sagt Kristoffer Andersen. "Klar ist auch, dass es wahrscheinlich kein schönes Spiel sein wird, das wird wieder eine mentale Sache sein."
Was den Kader angeht, kann Kristoffer Andersen auf alle Spieler zurückgreifen, die letzte Woche dabei waren. Auch Eupens Nummer 1 Gabriel Slonina ist wieder zurück, nachdem er am vergangenen Wochenende verletzt fehlte.
Jetzt geht's für die Eupener nach Molenbeek. Der RWDM ruft. Ende Januar waren die Eupener zum letzten Mal dort. Damals setzte sich die AS mit 1:0 durch. Das Hinspiel in Eupen verlor die AS im November leichtfertig mit 1:3. Seitdem hat sich aber auch in Molenbeek einiges geändert. "Die haben viel Unruhe gehabt, aber trotzdem, glaube ich, einen Kader mit sehr viel Einzelqualität", sagt Kristoffer Andersen. "Sie haben auch in Charleroi gezeigt, dass sie ein sehr gutes Spiel gemacht haben. Aber das wird wirklich nicht einfach sein. Die müssen gewinnen, wir wollen auch gewinnen, wir müssen noch nicht - deswegen bin ich gespannt auf das Spiel."
Aufgrund der Ausschreitungen beim letzten Aufeinandertreffen der beiden abstiegsbedrohten Teams in der regulären Saison sind in Brüssel keine Fans zugelassen. Das könnte ein kleiner Vorteil für die Eupener werden.
Es wird eine immens wichtige Partie. Experten schätzen die AS Eupen und RWD Molenbeek als klare Abstiegskandidaten ein. Gerade die Hausherren stehen also unter Zugzwang, aber auch für die AS ist ein Sieg fast schon Pflicht, um das rettende Ufer in Sichtweite zu behalten. Der Anpfiff im Edmond-Machtens-Stadion in Molenbeek erfolgt am Samstag um 16 Uhr. BRF1 berichtet live von der Partie.
Robin Emonts
Hatten vorige Woche schon den Sieg gebraucht.
Einigen haben den Ernst der Lage immer noch nicht verstanden.