Die Belgierinnen im neuen bordeauxroten Dress starteten ganz ordentlich in die Partie und tauchten gleich ein paar Mal gefährlich in der gegnerischen Hälfte auf, mussten aber schon ab der achten Minute einem Rückstand hinterherlaufen. Nach Eckstoß von der rechten Seite köpfte Paredes ihre Mitspielerin Hermoso an, der Ball landete genau vor den Füßen von Salma Paralluello, die flach zur Führung der Gäste einnnetzte (0:1).
Fünf Minuten später scheiterte die Torschützin im Duell Frau gegen Frau an Belgiens Keeperin Lisa Lichtfus, die den zweiten Treffer der Spanierinnen mit einer starken Fußabwehr verhinderte. Spanien blieb aber spielbestimmend und erhöhte in der 16. Minute durch Jennifer Hermoso von der Strafraumgrenze (0:2).
Die Spanierinnen zeigten einige Male ihre spielerische Klasse, ohne zunächst den Vorsprung weiter auszubauen. Trotz des frühen deutlichen Rückstands blieb die Stimmung im gut besetzten, aber nicht ausverkauften Stadion Den Dreef ausgezeichnet, auch als Spanien nach dem zweiten Paralluelo-Treffer den Vorsprung nach einer halben Stunde weiter ausbaute. Die Spanierinnen nahmen im Anschluss das Tempo ein wenig raus. 0:3 war der Stand zur Pause und das Spiel eigentlich schon längst entschieden.
Keine 90 Sekunden nach dem Wiederanpfiff erhöhte Salma Paralluelo erneut für die Spanierinnen (0:4). Nach einer Stunde wechselte Spaniens Trainerin Montserrat Tomé munter durch. Der spanischen Lust auf Torerfolge tat das keinen Abbruch, denn in der 64. Minute traf die kurz zuvor eingewechselte Esther Gonzales aus kurzer Distanz (0:5). Das sollte es aber noch nicht gewesen sein. Per Kopf traf Sheila Garcia knapp fünf Minuten vor dem Ende für Spanien, in der 90. Minute folgte noch der siebte spanische Treffer durch Esther Gonzales.
Die Spanierinnen zeigten eindrucksvoll, dass der Wunsch des belgischen Verbands, die Flames in die Top acht der europäischen Fußball-Nationalmannschaften der Frauen zu bringen, noch einiges an Arbeit erfordert.
Am Dienstag bestreiten die Flames ihr zweites Qualifikationsspiel in Dänemark. Die Qualifikation findet erstmals zeitgleich zur UEFA Nations League statt. Diesmal gibt es aber kein Final-Four-Turnier. Die Gruppenersten und -zweiten der Liga A qualifizieren sich direkt für die EM-Endrunde. Die Gruppendritten und -vierten der Liga A spielen in der ersten Play-off-Runde gegen die fünf Gruppensieger und die drei bestplatzierten Gruppenzweiten der Liga C.
Die 14. Fußball-EM der Frauen wird im kommenden Jahr in der Schweiz ausgetragen.
Christophe Ramjoie