Wenige Minuten nach dem Abpfiff der 0:4-Niederlage bei Standard Lüttich veröffentlicht die AS ein Pressecommuniqué, in dem das Kohfeldt-Aus bei der AS mitgeteilt wird. Kurz darauf gibt er noch eine letzte Pressekonferenz als AS-Trainer, mit einigen emotionalen Worten. Der Zeitpunkt des Abgangs ist denkbar ungünstig, denn noch vor wenigen Wochen hieß es, bis zum Ende ans Limit und darüber hinaus zu gehen, um den drohenden Abstieg doch noch zu verhindern.
Wer aber zwischen den Zeilen lesen konnte, verstand durchaus, dass die Zeichen von AS-Trainer Florian Kohfeldt auf Abschied gestanden haben. Ende Februar gab es eine erste emotionale Pressekonferenz des deutschen Trainers, bei der er sich schützend vor die Mannschaft stellen wollte, aber irgendwie das Gegenteil bewirkt hatte, in dem er gesagt hat, dass die Mannschaft der AS am Limit ist. Die Mannschaft am Limit - das hat auch der Trainer mitzuverantworten gehabt, wie er Ende Februar auch selbst eingestanden hatte.
Namhafte Bundesliga-Spieler haben in Eupen längst nicht die Erwartungen erfüllt. Die Ansprüche waren hoch und nach den Anfangserfolgen war fast auch ein Glaube daran in der Region spürbar. Aber zahlreiche Rückschläge haben die AS immer wieder zurückgeworfen. Nachbessern im Winter war nicht drin, da die Vereinsverantwortlichen bei der Kaderplanung schon zu Saisonbeginn alles auf eine Karte gesetzt haben. Ein Risiko, welches sich bis zum Abschluss der regulären Saison auf jeden Fall nicht gelohnt hat. 20 Niederlagen in einer Saison - das ist auch für den hartgesottenen Fan der Ostbelgier nur schwer zu verdauen.
Nun bleibt die Hoffnung, dass der Impuls, den Kohfeldt sich für die Mannschaft mit seinem Abgang durch die kleine Hintertür erhofft, tatsächlich den Schockeffekt erzielt, und die Mannschaft in der Abstiegsrunde fleißig punktet, um auch eine neunte Saison Erstliga-Fußball in Ostbelgien zu sehen.
Nach Niederlage in Lüttich: Florian Kohfeldt verlässt die AS Eupen
Christophe Ramjoie
Diese ganze Saison ist in der Gänze einzigartig.. noch nie waren wir so nah am Abgrund wie aktuell, wenn man jetzt mal das "Wunder vom Kehrweg" außen vor lässt in der zweiten Saison nach Rückkehr in die D1.
Aber was momentan passiert, das lässt jeden AS Fan erschüttern. Von einer Niederlage zur nächsten schleppt man sich, gelegentlich zeigt man guten Fussball, nur um am Ende doch die Nerven zu verlieren und doch wieder als Verlierer vom Platz zu gehen.
Dass Kohfeldt am Ende sogar selbst geht, zeigt vor allem eins: die Vereinsführung hat sich gewaltig verzockt und dachte wirklich, dass mit dem Kader und dem Trainer mindestens PO2 drin war - ein heftiger Trugschluss! Ich kann nur hoffen, dass man jetzt für die letzten 6 Spiele bis über das Limit hinausgeht und zeigt, dass man in die D1 gehört, denn aktuell spricht wirklich ALLES gegen uns.
Wir können nur hoffen