Die Würfel für die Abstiegsrunde sind zu drei Vierteln bereits gefallen. RWDM, Kortrijk und die AS Eupen werden auf jeden Fall in der Abstiegsrunde sein. Zwischen Westerlo, Charleroi und OHL wird der letzte Teilnehmer der Abstiegsrunde ermittelt.
Einen Wunschkandidaten, wenn er denn so genannt werden darf, gibt es auch. Die Erklärung von AS-Trainer Florian Kohfeldt leuchtet ein. "Für uns ist es wichtig, dass wir mit der bestmöglichen Ausgangsposition da rein gehen. Dementsprechend muss ich sagen, am liebsten die Mannschaft mit den wenigsten Punkte. Und dann wäre es Löwen."
Standard Lüttich hat mit der Abstiegsrunde nichts mehr zu tun und hat diesbezüglich auch keinen Druck mehr.
"Entweder spielt die Mannschaft wie befreit auf. Oder sie gibt das entscheidende halbe Prozent nicht in jedem Zweikampf."
Eupen ist nach dem Sieg vom letzten Wochenende auf jeden Fall ein wenig im Aufwind. "So eine Trainingswoche nach einem Sieg ist immer eine andere Trainingswoche als nach einer Niederlage. Auch wenn die Mannschaft sich über die gesamte Saison nie hat hängen lassen."
Es war eine bislang schwierige Saison mit einigen Höhen und doch auch vielen Tiefen. Zeit, um vor dem letzten Spieltag eine Bilanz zu ziehen.
"Ich habe einen Ort gefunden, wo ich die Menschen unglaublich schätzen gelernt habe. Ich habe selten einen Ort im Profi-Fußball gesehen, wo so viel Menschlichkeit herrscht. Wo aber auch so viel Menschlichkeit herrschen muss, weil man viele Dinge auch kompensieren muss, aber die hervorragend."
Sein erstes Jahr in Belgien hat Kohfeldt trotz einiger Schwierigkeiten gut gefallen. "Das Training hier in Belgien hat mir viel besser gefallen, als das, was ich aus der Bundesliga kannte. Die Spieler gucken einen Trainer anders an. Sie sind zwar auch Egos, aber sie sind auch dankbar und haben die gesamte Saison dafür gekämpft, besser zu werden. Das war eine hervorragende Eigenschaft, die man nicht so häufig trifft."
Vielleicht ist die AS dann jetzt gut genug, um am Ende doch wieder die Klasse zu halten. Auch wenn die Abstiegsrunde eine ganz harte Nummer wird.
Christophe Ramjoie