Seit 599 Spielminuten gab es keinen Treffer der AS Eupen zu bejubeln - ein trauriger AS-Negativrekord. Liga-Rekord ist es aber noch nicht: La Louvière hat es 2006 752 Minuten ohne eigenen Torerfolg hin zum Abstieg geschafft.
So weit möchte es die AS nicht kommen lassen. Vielleicht kann die Unbekümmertheit des 18-jährigen Stürmers Matteo Filorezzo helfen. Denn die Etablierten treffen zur Zeit einfach das Tor nicht. "Dieser kleine Moment vor dem Tor, der zündet nicht, da ist Filo mit Sicherheit ein Spieler, der da seine Qualitäten hat, der sich über die Saison auch körperlich entwickelt hat. Zu Beginn der Saison war er noch nicht in der Lage, Herrenfußball zu spielen. Jetzt kann er das! Für wie lange muss man dann auch sehen, aber er ist mit Sicherheit jemand, der bei mir auf dem Zettel steht", sagt AS-Trainer Florian Kohfeldt über den Stürmer, der unter der Woche einen Dreijahresvertrag bei der AS unterzeichnet hat.
Unter der Woche hatten die Spieler der AS auch einen der wenigen Pflichttermine außerhalb des Fußballplatzes. Willkommene Abwechslung im Abstiegskampf oder doch eher schwierig? "Ich habe es noch nie erlebt, dass Spieler so wenig machen müssen, außer Fußball zu spielen. Das ist an anderen Standorten deutlich anders. Wir hatten vielleicht drei oder vier Veranstaltungen im Jahr. Das ist dann keine Belastung, sondern eher eine Abwechslung."
Die Abwechslung, die vielleicht auch den Kopf am Spieltag frei macht. Im Training sind die Spieler der AS deutlich treffsicherer als an Spieltagen. Die Blockade soll im Idealfall gegen Sint-Truiden gelöst werden, denn "jeder Punkt zählt, da darf man nicht locker lassen, denn es ist im Prinzip schon ein Play-down-Spiel." Sechs Spiele ohne Sieg, fast 600 Minuten ohne Tor. "Erfolgserlebnisse wären herzlich willkommen", um die vielleicht bei einigen schon abgeschriebene AS ein weiteres Mal in der 1. Division A zu halten.
Christophe Ramjoie