Im Kampf um den Klassenerhalt, so scheint es, ist in Belgien fast jedes Mittel recht. Nach der Farce um die zweigeteilte Partie der AS beim Aufsteiger RWDM sind die Befürchtungen groß, dass auch das Spiel der AS beim Tabellennachbarn Charleroi nicht in einem Rutsch durchgespielt werden kann. Erste Anzeichen, dass die Fan-Seele in Charleroi brodelt, gab es bereits bei der 1:4-Niederlage gegen den FC Brügge. An einen Spielabbruch, so wie in Molenbeek, mag in Eupen niemand so recht denken. Im Hinterkopf ist dieser Fall aber bei vielen Beteiligten.
"Ich hoffe, dass alle Beteiligten die Chance gewährleisten, dass am Mittwoch die drei Punkte auch verteilt werden können. Das ist auch das, was ich nach RWDM gesagt habe. Im Grunde wussten wir vorher, dass wir am Sonntag bei RWDM entweder ohne Punkte nach Hause fahren, weil wir verlieren, oder nach Hause ohne Punkte fahren, weil das Spiel abgebrochen wurde. Ich hoffe, dass diese Konstellation nicht noch einmal eintritt. Aber ich will da auch nicht zu viel drüber spekulieren", so AS-Trainer Florian Kohfeldt.
Die Ostbelgier sind neben dem FC Brügge und dem KV Mechelen das einzige Team mit zwei Pflichtspielsiegen in diesem Jahr in der höchsten Spielklasse des Landes und noch ohne Gegentor. Die sechs Punkte haben die Ausgangslage für das Vorhaben frühzeitiger Klassenerhalt der Eupener noch einmal deutlich verbessert.
"Wir gehen mit dem Vertrauen da rein, das wir uns in den beiden letzten Spielen erarbeitet haben, dass wir Drucksituationen meistern können und auch mal in der Lage sind, einen Großen der Liga zu schlagen. Nur durch diese beiden Siege haben wir uns überhaupt in die Situation gebracht, dass wir um etwas kämpfen können. Dieses Spiel ist unfassbar wichtig. Damit kannst du einen Trend manifestieren, vielleicht dich auch das erste Mal ein bisschen absetzen. Was war, ist im Grunde genommen egal. Charleroi wird ein ganz schweres und wichtiges Spiel."
Amadou Keita, Regan Charles Cook und auch Renaud Emond haben noch mit Nachwehen aus dem Antwerpen-Spiel zu kämpfen. Ihr Einsatz gegen Charleroi ist noch fraglich.
Christophe Ramjoie