Ganz gelöst ist die Stimmung am Kehrweg bei der Abschlusspressekonferenz vor dem Spiel gegen Antwerpen trotz des positiven Abschlusses des RWDM-Dramas in zwei und noch etwas mehr Akten dann doch nicht.
Am Mittwoch musste die AS noch einmal nach Molenbeek reisen, um die nach Spielabbruch verbleibende Spielzeit zu absolvieren. Unbeschadet überstand die AS die kurze verbleibende Spieldauer, aber die Busfahrt hin und zurück hat dann möglicherweise doch Konsequenzen auf die Partie gegen Antwerpen, denn Jan Kral und Torschütze Renaud Emond haben bislang krankheitsbedingt nicht mehr trainieren können.
"Das alles wäre mit einer ganz normalen Entscheidung nicht passiert? So steckst du halt sechs Stunden im Bus, das ist was anderes. Deshalb war der Sieg auch teuer erkauft. Ich weiß nicht, ob Renaud und Jan spielen können. Es kann klappen, aber es muss nicht klappen. Hindernisse in unserem Weg werden irgendwie nicht weniger", brodelt es noch bei AS-Trainer Florian Kohfeldt.
Die Aufregung rund um die Restpartie gegen RWDM hätte aber durchaus geringer sein können, wenn die AS bereits am Sonntag mehr Tore geschossen hätte. "Wir müssen die Chancen besser nutzen. Eine haben wir super gemacht von Renaud. Wir hatten aber noch mindestens drei, eher vier, die wir machen müssen."
Moralisch hat der auferlegte Aufwand gegen RWDM der AS aber durchaus einen Schub gegeben. "Ich habe es der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass wir ein bisschen mehr gewinnen können als drei Punkte, weil wir zeigen können, dass wir mit außergewöhnlichem Druck umgehen können. Das ist für eine Mannschaft eine gute Eigenschaft. Das bestärkt dich als Spieler natürlich, weil du weißt, dass du es kannst in solchen Situationen."
Der FC Antwerpen ist für Trainer Florian Kohfeldt die insgesamt am stärksten besetzte Mannschaft des Landes. Ein Heimsieg gegen den Landesmeister wäre möglicherweise noch ein weiterer Schub im Kampf um den Klassenerhalt, der in der regulären Saison wohl bis zuletzt spannend bleiben wird.
Christophe Ramjoie