15.000 Zuschauer beim Nachbarschaftsduell in Tilburg erlebten einen starken Start der Niederländerinnen in die Partie. Die Flames waren etwas defensiver ausgerichtet als beim 1:1 gegen Schottland. Die Schlussfrau der Flames, Nicky Evrard, trat in der fünften und achten Minute schon in Erscheinung, konnte die Schüsse der Löwinnen aufs Tor der Belgierinnen aber mühelos halten.
Die Belgierinnen hielten gegen die optisch überlegenen Gastgeberinnen gut dagegen, erspielten sich in den ersten 20 Minuten aber keine Chance heraus. Die Niederländerinnen kamen zwar zu Abschlüssen, ohne aber wirklich beunruhigend zu sein. Der Ball lief zum Großteil bei den Niederländerinnen, während sich die Flames bemühten, die disziplinierte Defensivorganisation aufrecht zu erhalten. Die Lücke in der Abwehr der Flames zu finden, erwies sich für die Löwinnen als schwer.
Mit Hilfe eines Fehlers in der Hintermannschaft der Belgierinnen sollten die Löwinnen in Führung gehen. Lineth Beerensteyn traf zum 1:0 für die Niederlande. Kurz darauf dann auch mal der erste Ausflug der Belgierinnen in der Strafraum der Niederländerinnen. Detruyers Schuss wurde zur Ecke abgeblockt. Mit der knappen Führung der Oranjes ging es in die Pause.
Die Niederländerinnen waren nach der Pause unter Zugzwang, da die Engländerinnen im Parallel-Spiel der Gruppe gegen Schottland zur Pause mit 4:0 führten und der Gruppensieg der Oranjes in Gefahr war. Gleich in der ersten Minute nach Wiederanpfiff verpasste Van Donck den zweiten Treffer der Niederländerinnen. Tessa Wullaert hatte in der 52. Minute die bis dahin beste Chance der Belgierinnen. Der etwas verunglückte Kopfball ging neben das Tor. Zwei Minuten später stand Beerensteyn beim Pfosten-Abpraller goldrichtig und traf zum zweiten Mal an diesem Abend (2:0). Die Niederländerinnen wollten und mussten nachlegen. Tessa Wullaert hatte in der 69. Minute die Chance auf den Anschlussttreffer der Flames.
Zehn Minuten später scheiterte erst Milema an Belgiens Torfrau, kurz danach landete Beerensteyns Schuss im Seitennetz. In der ersten Minuten der Nachspielzeit traf Egurolla per Kopf aus kurzer Distanz zum 3:0. Im Parallelspiel erzielten die Engländerinnen noch den sechsten Treffer und das Final Four schien den Niederländerinnen in der letzten Minute noch aus den Händen zu gleiten. Aber der zweite Treffer von Egurolla sicherte den Oranjes den Finaleinzug in der 95. Minute.
Als Gruppendritte müssen die Flames nun in die Relegation der Nations League der Frauen. Gegen einen Gruppenzweiten der B-Serie geht es für die Flames im kommenden Jahr um den Verbleib in der höchsten Serie. Die Niederländerinnen ziehen dank des Siegs in das Final Four der Nations League der Frauen, sie dürfen weiter von der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris im kommenden Jahr träumen.
Christophe Ramjoie