Den Schwung aus dem Sieg gegen Charleroi in der Liga mitnehmen, gegen Ostende gewinnen, im Pokal weiter mitmischen und mit breiter Brust nach Sint-Truiden fahren. Das war der Plan von AS-Coach Florian Kohfeldt vor dem Pokalspiel am Dienstag. Drei Minuten brauchten die Gäste von der Küste, um den Plan komplett über den Haufen zu werfen. Nach dem frühen Führungstreffer für Ostende kam von Eupen nicht viel. Ideen- und zum Teil auch lustlos trat die AS auf und die Enttäuschung, vor allem auch bei den anwesenden Zuschauern, war groß.
Kohfeldt stellte sich aber schon direkt nach dem Spiel schützend vor die Mannschaft. "Ehrlicherweise war der Pokal jetzt das, wo ich sagen muss, da habe ich etwas gelernt über Belgien und über Kultur - und das habe ich unterschätzt und deswegen übernehme ich die Verantwortung dafür. Ich habe es nicht geschafft, die Mannschaft in den mentalen Zustand zu bringen, dass eben kein Pokalspiel entsteht. Das entbindet die Spieler natürlich nicht davon, zu einem Kopfballduell hochzugehen oder eine Ecke zu verteidigen."
Jetzt also gezwungenermaßen früh der volle Fokus auf die Liga. Mit Sint-Truiden wartet ein Gegner auf Augenhöhe auf die AS. Im Gegensatz zu den Eupenern haben die Limburger gerade zwei Siege geholt. Nach dem Sieg gegen Molenbeek folgte jetzt ein 3:0-Sieg im Pokal.
STVV hat aber für die meisten Vereine noch eine andere Besonderheit zu bieten. "Sie haben einen Riesen-Vorteil zu Hause mit dem Kunstrasen. Das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Wir haben jetzt zwei Tage auf dem Kunstrasen trainiert, davor sechs Monate auf Rasen. Das ist schon ein Unterschied. Das darf aber keine Entschuldigung sein. Wir gehen dahin, um zu gewinnen und ich glaube, dann ist auch die Stimmungslage wieder eine ganz andere, weil wir dann einen Riesen-Satz machen."
Keine Veränderungen im Kader
Veränderungen im Kader gibt es bei der AS nicht. Nur Möhwald, der nach Verletzung unter der Woche geschont wurde, ist jetzt wieder dabei. Bei Pantovic steht eine Entscheidung des Verbandes nach seiner Tätlichkeit im Pokalspiel noch aus.
Im Tor bei der AS steht gegen Sint-Truiden wieder der junge US-Amerikaner Gabriel Slonina, der am Dienstag nicht viel an der Niederlage ändern konnte. In der Liga hielt er aber ein erstes Mal gegen Charleroi die Null. Das zweite Clean Sheet soll natürlich folgen, auch gerne gegen Charleroi. Wobei für Slonina ein Sieg wichtiger ist als ein Spiel ohne Gegentor.
Nur als Team hole man ein Clean Sheet und auch einen Sieg - so wie gegen Charleroi, sagt Slonina. Mit einer ähnlichen Leistung gegen Sint-Truiden würde die AS zumindest die enttäuschten Zuschauer vom Pokalspiel gegen Ostende besänftigen, damit das Gruseln in Schwarz-Weiß nur an Halloween angesagt war.
Robin Emonts