Für den gesperrten Onana stand bei den Teufeln Youri Tielemans in der Startelf gegen die Schweden. Außerdem veränderte Nationalcoach Domenico Tedesco seine Basismannschaft im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen Österreich auf drei weiteren Positionen. Neben der gesetzten Sturmspitze Lukaku agierten diesmal Carrasco, De Ketelaere und Bakayoko. Openda, Doku und Torschütze Lukebakio bekamen eine Verschnaufpause.
Das Spiel gegen die Schweden war trotz der bereits geglückten Qualifikation der Teufel von Bedeutung. Denn bei voller Punktausbeute aus den beiden letzten Spielen sind die Belgier auf jeden Fall in Deutschland gesetzt und vermeiden in der Vorrunde die ganz großen Gegner. Für die Schweden war das Spiel in Brüssel im Prinzip bedeutungslos, da sich die Österreicher vor dem Anpfiff in Brüssel durch den 1:0-Erfolg über Aserbaidschan das zweite Qualifikationsticket der Gruppe H geschnappt hatten.
Die Schweden gaben nach 20 Sekunden den ersten Schuss aufs Tor der Belgier ab. Der Schuss von Emil Forsberg konnte von Sels aber problemlos aufgegriffen werden. Auch in den nächsten Sekunden sorgten die Schweden für Unruhe im belgischen Strafraum. Die Belgier wirkten in der Anfangsphase nicht hundertprozentig präsent auf dem Platz und hatten ein paar Minuten Anlaufzeit nötig. Carrasco nahm in der 14. Minute über links Tempo auf und gab nach innen. Bakayoko zog nach der flachen Hereingabe ab, scheiterte aber an Olsen im Tor der Schweden. Im Gegenzug beendete Gyökeres ein starkes Solo über rechts ins lange Eck mit der verdienten Führung der Gäste aus Schweden.
Die Belgier fanden in der ersten halben Stunde gar nicht statt, bekamen dann nach Foul von Helander im Strafraum an Orel Mangala völlig zurecht einen Foulelfmeter. Kapitän Lukaku verwandelte sicher zum 1:1-Ausgleich. Es war der 79. Länderspieltreffer der Sturmspitze der Belgier. Danach die Belgier mit etwas mehr Spiellaune, aber nicht wirklich zwingend. Schweden drehte in der Schlussphase des ersten Durchgangs noch einmal auf. Erst knallte Forsberg das Leder ans Gehäuse, danach verhinderten Sels und Vertonghen den erneuten Rückstand der Belgier mit vereinten Kräften.
Der Fußball geriet aber zur Nebensache, denn schnell macht das Attentat auf zwei Schweden in der Brüsseler Innenstadt die Runde. Das Spiel wurde nicht wieder angepfiffen, da die schwedischen Spieler nicht mehr das Spielfeld betreten wollten. Nach gut einer halben Stunde wurde die offizielle Entscheidung im Stadion durchgegeben und auf den Rängen gab es viel Verständnis. Die Zuschauer mussten aber noch auf Anweisung des Sicherheitspersonals im Stadion bleiben.
Am 9. November bestreiten die Belgier ihr letztes Qualifikationsspiel in Brüssel gegen Aserbaidschan. Anfang Dezember werden die Gruppen der Vorrunde der EM in Deutschland ausgelost. Die Fußball-Europameisterschaft findet vom 14. Juni bis 14. Juli statt. Vier der zehn Spielstätten liegen in NRW. Das Finale wird am 14. Juli in Berlin ausgetragen.
Christophe Ramjoie