Victor Pálsson war in seiner Karriere nie lange sesshaft bei einem Verein. Die AS ist bereits die 15. Station für den Isländer. "Am Anfang meiner Karriere war ich ein bisschen wild, so ein bisschen auch ein Problemkind, muss ich ehrlich sagen."
Über Dänemark ging es nach Liverpool. "Das war eine schöne, aber auch harte Zeit bei diesem Riesenclub. Wenn ich nachdenke, dann habe ich da auch Fehler gemacht", sagt Palsson. "Ich habe viel Scheiße gebaut, zu viel Party gemacht und nicht auf die Trainer gehört. Ich wollte mein Ding machen und das geht ja nicht."
Das "Problemkind" Pálsson stand dann 2014 vor einem Wendepunkt in seiner Karriere. "Kein Verein wollte mich noch haben. Das war ein Punkt, an dem ich in den Spiegel geschaut und mir gesagt habe, dass ich etwas ändern musste. Mein Leben ist meine Verantwortung. Ich habe bis da immer den anderen die Schuld gegeben. Ab dann habe ich aber meine Einstellung geändert."
Führungsspieler
Die Einstellung hat er bis heute gehalten, denn bei all den Stationen, wo der Isländer ab dann war, galt er als Führungsspieler. Mit dem FC Zürich aus der Schweiz Europa League gespielt, bei Schalke 04 den Wiederaufstieg in die Bundesliga geschafft, bevor es dann nach Washington ging. Dort hat er sich aber nicht wohl gefühlt. In Eupen hat er wieder die Mentalität gefunden, die zu ihm passt. "In der MLS ist eine ganz andere Mentalität, ich habe die europäische, die deutsche Mentalität vermisst und deshalb bin ich wieder zurück nach Europa gekommen."
In Eupen hat der Isländer noch keine Minute auf dem Platz gefehlt und wird wohl auch am Sonntag gegen den FC Antwerp über 90 Minuten auf dem Platz stehen. Es soll etwas Neues bei der AS entstehen und Pálsson ist einer der wichtigen Schlüsselspieler. In der Kabine ist er der "Boss".
Christophe Ramjoie