Der Glanz vergangener Tage des RSC Anderlecht ist nicht gänzlich verblasst. Der Rekordmeister tritt mit einer Mannschaft gespickt mit Individualitäten in Eupen an. "Sie spielen ein klares 4-3-3 und verlassen sich im positiven Sinne auf ihre individuellen Stärken", beschreibt es auch Eupens Trainer Florian Kohfeldt. "Sie haben sich in diesem Sommer deutlich verstärkt mit Spielern, die auch auf Bundesliganiveau den Unterschied machen können. Das ist eine extrem hohe Einzelqualität, die diese Mannschaft hat."
Die Bilanz der AS Eupen mit zehn Punkten aus acht Spielen ist noch ausbaufähig. Gerade in den letzten Spielen ließ Kohfeldts Mannschaft Punkte liegen. Der Druck ist jetzt auch vor dem Spiel gegen Anderlecht da. "Aber ich spreche vor jedem Spiel von einer Drucksituation, weil ich jedes Spiel gewinnen will. Mit Blick auf die Spiele zuvor, vor allem auf Gent, kann man zwei Varianten wählen."
"Variante eins ist, sich für die erste Halbzeit in Gent selber auf die Schulter zu klopfen. Wir können Ausreden suchen. Wir können die Schuld beim Schiedsrichter suchen, wobei ich da dabei bleibe, dass es eine absurde Fehlentscheidung war. Das tun wir aber nicht. Deswegen schauen wir auf das Spiel und sagen deutlich: Wir sind zufrieden mit der Leistung, aber nicht mit den Punkten. Wir haben Vertrauen in unser Spiel und wollen das nächste Spiel gewinnen."
Um gegen Anderlecht etwas Zählbares mitzunehmen, will Eupen mutig auftreten. Die AS will sich nicht 90 Minuten vor dem eigenen Tor verschanzen. "Ich glaube, wir haben in den letzten Wochen bewiesen, dass wir das können. Wir werden morgen keine 70 Prozent Ballbesitz haben, aber wir müssen mit dem Ballbesitz, den wir haben, gut umgehen. Wir müssen auch gegen den Ball im richtigen Moment mutig sein. Und dann müssen wir auch dieses Momentum, das es in jedem Spiel irgendwann gibt, diesmal nutzen."
Das Spiel der AS Eupen gegen Anderlecht wird am Samstag um 16 Uhr im Eupener Kehrwegstadion angepfiffen. Es wird live auf BRF1 übertragen, dazu gibt es Einblendungen vom Europacup-Spiel der Eupener Handball-Damen.
Christoph Heeren