Drei Wechsel gab es bei der AS Eupen im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen Standard Lüttich. Für die Verletzten Gary Magnée und Boris Lambert standen Isaac Christie-Davies und Teddy Alloh auf dem Platz. Im Sturm gab Florian Kohfeldt erneut dem erfahrenen Alfred Finnbogason den Vorzug. Regan Charles-Cook musste sich zum wiederholten Mal mit der Joker-Rolle zufrieden geben. Bei Gent wechselte Coach Hein Vanhaezebrouck gleich auf sechs Positionen im Vergleich zum Auftritt in der Conference League unter der Woche.
Die Hausherren tauchten in der 3. Minute ein erstes Mal gefährlich im Strafraum der AS Eupen auf. Der Abschluss des Israelis Omri Gandelman stellt Slonina vor keine größeren Probleme. Eupen versteckte sich in der Ghelamco-Arena keineswegs und hatte in der 8. Minute die Riesenchance, in Führung zu gehen. Eupen kombinierte sich stark in den gegnerischen Strafraum. Nuhu setzte seinen Sturmpartner Finnbogason in Szene. Der Abschluss des Isländers war aber zu zentral und Nardi im Genter Tor konnte die Führung der Eupener verhindern. Das Pech blieb Eupen treu, denn in der 10. Minute blieb Yentl Van Genechten blutüberströmt am Boden liegen, nachdem er unglücklich an die Schulter des Briten Archie Brown geknallt war. Für Van Genechten kam Regan Charles-Cook.
Eupen hatte trotz des nächsten verletzungsbedingten Ausfalls weiterhin die bessere Chance. Davidson fasste sich in der 23. Minute ein Herz und zog von der linken Strafraumseite ab. Der Schuss des Australiers wurde leicht abgefälscht an den rechten Pfosten. Den Abpraller setzte Finnbogason aus kurzer Distanz auf den Querbalken. Vier Minuten später bekam Pantovic zu viel Zeit und Raum, um von der Strafraumgrenze Maß zu nehmen. Der flache Schuss landete präzise im Tor der Hausherren. Rund eine Minute später hat der Serbe die nächste Abschlussmöglichkeit, diesmal aber von der halbrechten Seite zieht der Ball am zweiten Pfosten vorbei. Pfiffe wurden laut in der Ghelamco-Arena.
Eupen blieb die bessere Mannschaft und war ab der ersten Minute der Nachspielzeit mit einem Mann mehr auf dem Platz. Jan Boterberg war der Schlag von Gift Orban ins Gesicht von Rune Paeshuyse nicht entgangen und es gab direkt Rot für den Nigerianer.
Eupen überstand die Nachspielzeit des ersten Durchgangs ohne Gegentreffer, weil Gent insgesamt zu harmlos blieb.
Hein Vanhaezebrouck wechselte für die zweite Halbzeit gleich zwei Mal. Kums und Tissoudali kamen für Hjulsager und Gandelmann. Die zweite Halbzeit begann aus Sicht der Ostbelgier denkbar schlecht, denn Jan Boterberg zeigte nach einem Laufduell zwischen Regan Charles-Cook und Archie Brown auf den Elfmeterpunkt. Der VAR schritt ein, da es keinen Kontakt zwischen den beiden Spielern gegeben hatte. Doch Jan Boterberg blieb bei seiner Entscheidung und es gab den Elfmeter für Gent.
Hugo Cuypers scheitert an Slonina im Eupener Tor, den Nachschuss brachte Sven Kums aus spitzem Winkel im Tor der Eupener unter. Gent nun mit Rückenwind, denn das Spiel kippte. In der 58. Minute war es eine Co-Produktion der beiden eingewechselten Kums und Tissoudali, die zur Führung der Hausherren führte. Der Eckstoß von links landete bei Tissoudali, der aus kurzer Distanz das Leder per Kopf nur noch ins Tor drücken musste.
Eupen schien geschockt, tat sich schwer, eine Reaktion auf den Rückstand zu zeigen und erspielte sich nicht eine einzige Torchance. Am Ende ein Sieg des bislang ungeschlagenen Spitzenreiters Gent, der doch einige Fragen aufwirft.
Am kommenden Samstag ist der RSC Anderlecht im Kehrwegstadion zu Gast.
Christophe Ramjoie