Das Aufeinandertreffen zwischen der AS Eupen und Standard Lüttich als Derby zu bezeichnen, ist von der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs Derby schlichtweg falsch, aber mangels Alternativen wird das Duell zwischen den beiden Clubs auch gerne mal als Derby bezeichnet. Zwischen den beiden Stadion liegen Luftlinie gerade einmal 33 Kilometer.
Nah genug, um für doch eine etwas angespanntere Stimmung in beiden Lagern zu sorgen.
Die AS hat die eigentlich komfortablere Ausgangslage mit zehn Punkten aus sechs Spielen. Lüttich hingegen ist mit nur drei Punkten in der Abstiegszone.
Standard schwer auszurechnen
Die Länderspielpause wurde in Lüttich genutzt, um auf dem Transfermarkt zuzuschlagen. Gleich vier Neue sind da. Lüttich nach der Länderspielpause wird also eine ganz andere Mannschaft sein als vor der Länderspielpause.
Ohnehin ist Standard schwer auszurechnen, da sie an den ersten sechs Spieltagen mit sämtlichen taktischen Ausrichtungen versucht haben, erfolgreich zu sein. Am Ende aber nur magere drei Punkte und der neue Trainer Carl Hoefkens scheint angezählt zu sein.
Wieder entdecktes Selbstwertgefühl
Das sieht bei Florian Kohfeldt ganz anders aus: Der 40-Jährige ist dabei, in Eupen etwas aufzubauen und setzt vor allen Dingen auf Stabilität. Das bedeutet, dass sich am Gesicht der Mannschaft gegen Lüttich wohl nicht viel verändern wird.
Kevin Möhwald ist noch immer nicht fit. Seine Fußverletzung ist hartnäckiger als ursprünglich angenommen. Bitumazala hat zwar schon wieder mit der Mannschaft trainiert, ein Einsatz gegen Standard scheint aber noch nicht in Frage zu kommen.
Das Kehrwegstadion wird am Sonntag wohl voll sein und diesmal ganz ohne den Festtag der DG: Vielleicht auch dem wieder entdeckten Selbstwertgefühl der AS sei Dank.
Christophe Ramjoie