Im Vergleich zum letzten Samstag beim Qualifikationsspiel der Nationalelf in Aserbaidschan gab es zwei Veränderungen bei den Teufeln. Orel Mangala bekam den Basisplatz von Youri Tielemans und Jéremy Doku nahm den Platz von Johan Bakayoko ein. Am Geburtstag des Nationaltrainers Domenico Tedesco kam Rekordnationalspieler Jan Vertonghen zu seinem 150. Länderspieleinsatz bei den Roten Teufeln.
Nach seinem Staatsbesuch in Eupen nahm auch König Philippe in der Tribüne des König Baudouin-Stadions Platz und hörte, wie zum ersten Mal bei einem Spiel der belgischen Fußball-Nationalmannschaft die Nationalhymne in allen drei Landessprachen gesungen wurde.
Traumstart für die Roten Teufel: Orel Mangala hatte in der dritten Minute gleich die erste Chance des Spiels, die von den Esten zur Ecke geklärt wurde. Bei der anschließenden Ecke nickte Jubilar Vertonghen das Leder zur 1:0-Führung in die Maschen.
Nach einer Standardsituation ging die nächste Gefahr von den Roten Teufeln aus. Doku legte auf den mitaufgerückten Faes auf. Der Schuss des Innenverteidigers verfehlte das Ziel. Die Teufel hatten deutlich sichtbar Spiellaune. In der 18. Minute wirbelte sich Trossard zu etwas Freiraum im Sechzehner und zirkelte das Leder anschließend in den Winkel zum 2:0.
Estland erhielt von den Teufeln kaum eine Möglichkeit, ins Spiel zu kommen, hatte dann in der 24. Minute aber die Riesenchance auf den Anschlusstreffer. Henri Anier ließ mit seinem Schuss an den Querbalken aber nur das Gehäuse zittern.
Die Belgier hatten die Kontrolle über das Spiel, mussten aber dennoch auf der Hut sein. So eilte Teufel-Keeper Casteels Wout Faes zu Hilfe, um einen Konter der Gäste zu stoppen. Doku spielte Estlands Abwehr in der 38. Minute beinahe schwindelig, scheiterte dann aber mit seinem Abschluss an Schlussmann Karl Hein. Es blieb bis zur Pause beim 2:0.
In der Pause wurden Nacer Chadli und Simon Mignolet für Verdienste bei den Roten Teufeln geehrt. Beide Spieler haben ihre internationale Karriere bei der Nationalmannschaft beendet. Chadli wird wohl immer wegen seines Treffers im WM-Achtelfinale 2018 gegen Japan in Erinnerung bleiben, als er den perfekten Konter mit dem Treffer zum 3:2 abschloss. Der 35-jährige Mignolet kam in seiner Karriere zu insgesamt 35 Einsätzen bei der Nationalmannschaft.
Vier Minuten nach Wiederanpfiff scheiterte Lukaku noch an Hein in Estlands Tor, sechs Minuten darauf war der Kapitän dann aber auch erfolgreich und traf ins lange Eck zum 3:0. Keine 120 Sekunden später folgte Lukakus nächster Treffer, diesmal von der linken Strafraumseite wuchtig in die Maschen zum 4:0. Kurz darauf war Schluss für den Kapitän der Teufel, der mit stehenden Ovationen ausgewechselt wurde. Lois Openda durfte die letzte halbe Stunde ran. Außerdem hatte auch Yannick Carrasco Feierabend, für ihn kam Dodi Lukebakio.
Zwei weitere Wechsel gab es in der 66. Minute bei den Teufeln. Charles De Ketelaere kam für Torschütze Leandro Trossard. Hugo Siquet feierte gegen Estland sein Debüt bei den Teufeln und kam für Castagne. Opanda hatte in der 69. Minute den fünften Treffer der Belgier auf dem Fuß. Doch Hein im Tor der Esten wusste diesen zu verhindern.
Charles De Ketelaere stellte auch in Brüssel unter Beweis, dass er wieder viel von seinem Selbstvertrauen zurück gewonnen hat. Zwei Minuten vor Schluss traf De Ketelaere zum 5:0-Endstand.
Belgien und Österreich stehen nun punktgleich an der Spitze der Gruppe F. Beide Teams haben nun 13 Punkte und damit sieben Punkte Vorsprung auf den Gruppendritten Schweden.
Im Oktober spielen die Roten Teufel zwei weitere Qualifikationsspiele. Erst am 13. Oktober in Wien gegen Österreich, drei Tage darauf in Brüssel gegen Schweden.
Christophe Ramjoie