Die Gymnaestrada ist die größte nicht-kompetitive Breitensport-Veranstaltung der Welt. Es ist also kein Wettbewerb. Mit dabei sind drei ostbelgische Turnvereine: aus St.Vith, Recht und Nidrum. Die Nidrumer nehmen bereits zum fünften Mal bei einer Gymnaestrada teil.
"Gymnaestrada ist immer wieder ein Erlebnis", sagt José Heck vom TSV Nidrum. Auch er ist zum fünften Mal dabei und ein Gymnaestrada-Routinier. "Es macht Spaß, die vielen Teilnehmer zu sehen. Das ist Wettkampf ohne Wettkampfstress, denn es wird nichts bewertet. Es sind alles Show-Auftritte und jedes Land versucht, sein Bestes zu zeigen."
1991 feierte Heck mit 16 Jahren seine Gymnaestrada-Premiere mit dem TSV Nidrum ebenfalls in Amsterdam. Nun, 32 Jahre später, ist er nicht mehr als Aktiver auf dem Trampolin oder der Matte, sondern "nur" noch als Betreuer der Sparks, die am Dienstag ihren ersten Auftritt bei der Gymnaestrada haben.
Die 27 Turnerinnen und Turner waren schon ein wenig nervös wegen der vielen Zuschauer in der Halle. Ohnehin herrscht ein reges Treiben im Amsterdamer Messezentrum RAI.
Eng getaktet sind die Auftritte der Vereine aus 50 Ländern, und alle wollen natürlich das Beste geben. Wer gerade nicht auf der Matte steht, schaut entweder zu oder schlendert durch die Hallen. Es herrscht viel Austausch zwischen den Vereinen. Begehrt ist das Tauschen von Pins. "Das ist hier eine Art Währung", lacht Heck.
Die Stimmung bei der 17. Auflage der Gymnaestrada ist hervorragend. Von den drei ostbelgischen Vereinen treten am Dienstag zwei auf. Der TSV Recht hat zwei Auftritte: einen in der Halle und einen in der City. Die Nidrumer fiebern ihrem ersten Auftritt bei der 17. Gymnaestrada entgegen.
Die St. Vither, die insgesamt sechs Auftritte bei der Gymnaestrada haben, haben am Dienstag einen Ruhetag und nutzen die Zeit, um die niederländische Metropole zu erkunden, bevor im späten Nachmittag dann auch die beiden anderen ostbelgischen Turnvereine als Zuschauer moralisch unterstützt werden. Die Gymnaestrada endet am Samstag. Die nächste steigt dann in vier Jahren in Lissabon.
Pech für Cindy Rauw
Der Pechvogel der Woche aus ostbelgischer Sicht war die Rechter Turnerin Cindy Rauw, die sich beim ersten Auftritt am Montag verletzt hat und nicht mehr auftreten konnte. Das war bitter für sie: "Man arbeitet lange darauf hin. Jeder hat seine Positionen, man hat mich ausbauen müssen und manche Teile umbauen. Es war schon hart." Cindy Rauw hat aber die Zeit genutzt, um ihre Turnkolleginnen zu unterstützen.
Christophe Ramjoie