Eishockey ist in der Schweiz ein groß gefeierter Nationalsport. Ambri-Piotta ist eine Mannschaft aus der Ortschaft Ambri, einem beschaulichen Dorf in einem Tal des Kantons Tessin, wo Italienisch gesprochen wird. Der Club spielt bereits seit 1985 ununterbrochen in der höchsten Schweizer Eishockey-Liga.
Weshalb zieht es einen "Eupener Jung", wie er sich auch selber gerne bezeichnet, in die Schweiz - und vor allem zu diesem Team? "Die Leidenschaft für diesen Sport und auch dieser ganz spezielle HC Ambri-Piotta, das ist der Club der Herzen in der Schweiz. Die Leidenschaft, das Thema Herz und die Fans haben mich dazu gebracht, dass ich dann diese Herausforderung angenommen habe."
Das Fanlager kann sich auch wirklich sehen lassen. Obwohl Ambri nur eine kleine Ortschaft ist, hat der Eishockey-Verein gleich 17 Schweizer Fanclubs und drei weitere in Italien. All diese leidenschaftlichen Fans vertrauen an der Spitze des Vereins jetzt einem ostbelgischen Geschäftsmann, der zwar aus einer sportlichen Familie kommt, beruflich bis jetzt aber eher in der Lebensmittelbranche tätig war.
"Das ist zustande gekommen, weil sich der Club auch weiterentwickelt hat. Da gibt es ein ganz klares Zeichen Richtung Wachstum eines sportlichen Vereins in eine Gesellschaft. Man sieht den Sport, aber auch die Geschäftswelt dahinter und dementsprechend war der Sprung von einer leitenden Funktion im Lebensmittelbereich in den Sportbereich eigentlich vorauszusehen."
Die Basis des Vereins ist dabei recht gut. Er besitzt mit der Gottardo Arena eine eigene, moderne Halle. 2021 wurde die Arena, die 6.775 Zuschauern Platz bietet, eingeweiht. Im Saisondurchschnitt war die Arena zu 95 Prozent voll belegt.
Die Fans sind also da, die Struktur stimmt und sportlich war die vergangenen Saison ganz okay. Der HCAP sicherte drei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt in der NLA, erhofft hatte man sich aber mehr. Der Traum von einem Meistertitel schwebt im Raum. "Wenn man in einem Sportverein tätig ist, sollte man diese Ambitionen haben. Sport bedeutet auch, dass man in der ersten Liga spielt, um sie irgendwann zu gewinnen. Ob das jetzt im kommenden Jahr der Fall sein wird, das glaube ich nicht. Nichtsdestotrotz arbeiten wir auf diese sportlichen Erfolge hin."
Christophe Ramjoie/Robin Emonts