Nach drei von vier Sessions lag der 28-Jährige aus Limburg mit 15:10 vorne und brauchte nur noch drei Frame-Siege, Selby hingegen acht.
In der vierten und entscheidenden Session gewann Brecel den ersten Frame. Selby schlug aber zurück und sicherte sich die nächsten fünf Frames, lag nur noch einen Frame zurück und verwandelte das Finale in einen wahren Krimi.
Dann machte Selby Fehler, der nächste Frame ging wieder an Brecel, der den Titel vor Augen hatte - und zuschlug. Brecel machte mit einem Century von über 100 Punkten (112) den 18:15-Sieg und den Titel perfekt.
Der WM-Titel bringt Brecel ein Preisgeld von 500.000 Pfund, umgerechnet rund 565.000 Euro. In der Weltrangliste steigt er auf Rang zwei hinter dem entthronten Ronnie O'Sullivan, den Brecel im Viertelfinale nach einer Aufholjagd aus dem Turnier geworfen hatte.
Im Halbfinale legte er nach und schlug den Chinesen Si Jiahui nach einem 5:14-Rückstand noch mit 17:15. Noch nie hatte ein Spieler bei der Weltmeisterschaft einen solchen Rückstand aufgeholt.
Seit 1927 wird die Snooker-WM ausgerichtet. 13 Weltmeister kamen aus England, vier aus Schottland, drei aus Wales, je zwei aus Nordirland und Australien und je einer aus Irland und Kanada. Den Titelrekord hält der Engländer Joe Davis (15 Titel zwischen 1927 und 1946).
eurosport/vrt/km