Der Sieg der "Rally Clasico Mallorca" ging an ein lokales Team, Guillermo Bauza und David Godoy. Bei den neun Gleichmäßigkeitsprüfungen sammelten sie nur 65,7 Strafpunkte.
Gérard Meeuwissen-Yves Chantraine schnappten sich im Lancia Delta Integrale Evo 1 (1992) auf den letzten Kilometern mit 86,8 Strafpunkten noch den zweiten Platz von Michael Bartholemy-Fabian Mohr im Porsche 911 ST aus dem Jahr 1969, die mit 94,6 Strafpunkten auf dem dritten Platz landeten.
Dabei war die Vorbereitung bei beiden Teams alles andere als ideal. "Die Rallye hat eigentlich nicht so gut angefangen. Als die Autos schon verladen und auf dem Weg nach Mallorca waren, hat mein Fahrer Volker Scheck aus beruflichen Gründen abgesagt. Und eine Woche vor der Rallye stand ich ohne Fahrer da", erzählt Yves Chantraine.
"Ich habe Gérard Meeuwissen kontaktiert, der dann auch bereit war, sich die Zeit zu nehmen und sich natürlich auch beruflich freimachen musste. Gérard hat noch nie eine Gleichmäßigkeitsrallye gefahren, das war für ihn das erste Mal. Und wir sind auch noch nie zusammen gefahren, kannten uns überhaupt nicht."
Nach einem erwartbar vorsichtigen Start und Platz zehn am Ende von Tag eins für das Duo aus Raeren und Eupen steigerten sich die beiden im Laufe der Rallye, lagen nach dem zweiten Tag am Freitagabend auf Platz acht. "Und der Samstag ist einfach nur super gelaufen. Wir haben von sechs Wertungsprüfungen vier Bestzeiten gefahren und uns damit vom achten Platz auf den zweiten Platz nach vorne gearbeitet. Wir sind mehr als überrascht, hatten das überhaupt nicht erwartet und sind natürlich überglücklich, dieses Ergebnis erzielt zu haben."
Auch Michael Bartholemy musste fast in letzter Sekunde umdisponieren. Sein Sohn Noah fiel ebenfalls berufsbedingt als Beifahrer aus, Fabian Mohr sprang ein. Platz drei kann sich da absolut sehen lassen. "Von unserer Seite aus war es eine geile Rallye. Letztes Jahr lagen wir an zweiter Position und sind ausgefallen. Jetzt im Ziel zu sein, tut natürlich gut. Es war ein bisschen komplizierter mit einem Beifahrer, den man nicht kennt."
Dass er kurz vor dem Ziel noch abgefangen wurde, steckt Bartholemy mit einem Augenzwinkern weg. "Bis zur letzten Etappe auf dem zweiten Platz hinter Lokalmatadoren, das war gut. Und dann sind Yves und Gérard noch vorbeigekommen, auch zwei Ostbelgier. Da kann ich locker mit leben, da muss man stolz sein", sagt Bartholemy, der selbst die Oldtimerrallye 'Ostbelgien Classic' organisiert und dadurch die Sorgen und Nöte des Mallorca-Veranstalters kennt.
"Es war leider auch ein bisschen Stress für den Organisator mit den Genehmigungen. Ein paar Prüfungen sind deshalb abgesagt worden, und so waren es weniger Kilometer. Das heißt auch, Punktekratzen war ein bisschen schwerer. Aber ansonsten war alles sehr gut und ich bin absolut zufrieden mit dem dritten Platz."
Alain Lamberty und Frank Frankenberg fielen am Freitag mit Differentialschaden aus. Auch für sie wäre das Podium in Reichweite gewesen.
Ostbelgischer Sieg in der zweiten Liga
Neben der Klasse 'High Average' mit einem Schnitt von 65 km/h gab es die Klasse 'Low Average' mit 50 km/h. Der Sieg ging an Felix Jacobs und Natalie Gillissen (Hauset/Vaals), Zweite wurden die Vorjahressieger Axel und Andrea Prym aus Roetgen. Diese beiden Teams hatte sich der Old-School-Racing-Truppe angeschlossen, genauso wie Dirk Schauer-Peter Wolff aus Aachen (Platz 14 High Average).
"Wir sind mit sechs Autos hierher gekommen. Vier davon sind auf dem Podium - natürlich eine Wahnsinnsquote. Wir können mehr als zufrieden sein", findet Bartholemy.
Katrin Margraff