Die historische WM-Teilnahme der belgischen Handballherren liegt gerade einmal anderthalb Monate zurück und jetzt ging es für die Red Wolves schon um alles. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt der EM-Quali gegen Kroatien und die Niederlande brauchte Belgien gegen Griechenland Punkte - am besten gleich zwei Siege, um die Chancen zu wahren. Für die EM in Deutschland qualifizieren sich neben den Gruppensiegern und Gruppenzweiten nur die vier besten Dritten.
Für eine skurrile Meldung sorgte der Verband bereits vor dem Spiel. Durch die Eingabe eines fehlerhaften Namens darf Sébastien Danesi an keinem der beiden Spiele gegen Griechenland teilnehmen. Statt Sébastien hat der Verband fälschlicherweise Benjamin Danesi angegeben.
Die Zuschauer in der Sporthalle Alverberg in Hasselt mussten knapp drei Minuten auf den ersten Treffer warten. Das erste Tor war zwar für Belgien, es sollte aber auch für längere Zeit das einzige bleiben. Julien Cadel und Quinten Colman bekamen jeweils eine Zwei-Minuten-Strafe in der Anfangsviertelstunde. Die Gäste nutzten das eiskalt, um mit 4:1 in Führung zu gehen.
Erst nach zehn Minuten schienen auch die Hausherren in die Partie zu finden. Angetrieben vom Publikum verkürzten sie langsam den Rückstand. Jeroen De Beule zeigte sich vor dem gegnerischen Tor treffsicher und nach 18 gespielten Minuten stand es nur noch 6:7.
Das Spiel war im Anschluss auf Augenhöhe, obwohl die Hausherren zwei weitere Zwei-Minuten-Strafen sammelten. Beim Stand von 10:13 verabschiedeten sich die Teams in die Pause.
Was sich zur Pause nach einer recht klaren Führung anhörte, war zu Beginn der zweiten Halbzeit schnell vergessen. Nach 35 Minuten traf Raphael Kötters zum 14:14. Die Halle stand zwar Kopf, als die Wolves nur wenige Minuten später die Führung übernahmen. Da die Hausherren aber gute Chancen liegen ließen, sicherten sich die Gäste aus Griechenland wieder die Führung.
20:22 stand es zehn Minuten vor Schluss und diese letzten Minuten waren an Spannung nicht zu überbieten. Zu Beginn der Schlussphase waren es die Ostbelgier, die auftrumpften: Nick Braun, Bartosz Kedziora und Raphael Kötters brachten die Hausherren mit jeweils einem Treffer in Führung.
Die Red Wolves nutzen das Momentum aber nicht und so stand es 24:24 für die letzten fünf Minuten der Partie, in der die beiden Torhüter mehrfach parierten. Mit einem 24:25 und Angriff für Belgien ging es in die letzte Minute. 30 Sekunden vor Schluss ging ein Wurf von Raphael Kötters an den Pfosten.
Im Gegenzug machten die Gäste alles klar. Griechenland setzt sich am Ende mit 26:24 durch.
Bereits am kommenden Wochenende haben die Red Wolves die Chance auf Revanche. Am Sonntag geht es für die Handballnationalmannschaft nach Griechenland. Im April folgen die Rückspiele gegen die Niederlande und Kroatien. Die Qualifikation für die EM rückt jedoch in weite Ferne.
Robin Emonts