Bei der AS Eupen verzichtete Trainer Edward Still auf den Einsatz von Davo und Smail Prevljak in seiner Startelf. Beide begannen gegen Cercle Brügge nur von der Bank aus. Dort nahm auch Loic Bessile Platz, der in der letzten Woche noch die Rote Karte im Spiel gegen Antwerp kassiert hatte. In der Abwehr setzte Still auf den russischen Neuzugang Aleksandr Fillin. Djeidi Gassama sollte bei seinem Startelfdebüt für die nötige Belebung der Offensive sorgen.
Bei Cercle Brügge gab es im Vergleich zum 2:2 vom letzten Wochenende beim FC Brügge keine Veränderungen an der Startelf.
Die Gäste aus Brügge starteten selbstbewusst am Eupener Kehrweg und setzten den Gastgeber früh unter Druck. Schon in der dritten Minute gab es die erste Großchance für Cercle nach einem Freistoß. Norman Daland köpfte den Ball aus kurzer Distanz knapp über den Kasten. Allerdings stand er im Abseits.
Bei Eupens zweitem Ausflug in den gegnerischen Strafraum gab es nach Foul an N'Dri im Sechzehner Foulelfmeter für den Gastgeber. Stef Peeters, der alle Elfmeter der letzten Wochen sicher verwandeln konnte, blieb auch im Duell gegen Cercle-Schlussmann Radoslaw Majecki, wenn auch knapp, der Sieger. Eupen führte mit 1:0.
Cercle Brügge stellte aber recht schnell unter Beweis, dass es sich von einem Rückstand nicht beeindrucken ließ. Francis Abu bekam fünfundzwanzig Meter vor dem Eupener Tor viel Zeit und Raum, hielt einfach mal drauf und traf zum 1:1 nach vierzehn gespielten Minuten. Nach einem Zweikampf zwischen Brandon Baiye und dem Brügger Torschützen Abu gab es wenig später die Rote Karte für den ungestümen Einsatz des Eupener Mittelfeldspielers.
Der Mann weniger machte sich aber nicht bemerkbar. In Unterzahl leitete Gassama in der 28. Minute einen starken Konter ein. Die PSG-Leihgabe gab den Ball rüber zu Kapitän Peeters, der den Überblick behielt und den enteilten N'Dri mustergültig bediente. Der Ivorer legte den Ball kaltschnäuzig an Majecki vorbei zum 2:1 ins Netz.
Drei Minuten später rollte der nächste Eupener Konter über die linke Seite. Cercle-Schlussmann Majecki musste weit aus seinem Tor eilen, um mit vollem Körpereinsatz den heraneilenden Gassama zu stoppen. Glück für Eupen, dass Gassama nach seinem Einsatz nicht auch vom Platz geschickt wurde, denn das gestreckte Bein erwischte den Schlussmann mit voller Wucht.
Cercle agierte mit einem Mann mehr nicht wirklich überzeugend, kam aber dennoch in der 39. Minute zum Ausgleich. Eupen schaffte es nach einem Einwurf der Gäste nicht, den Ball im eigenen Sechzehner zu klären. Der Japaner Ueda konnte im Rückwärtsgang den Ball per Kopf im Tor platzieren. Eupens Schlussmann Moser hatte sich beim Ball ein wenig verschätzt.
Eupen blieb aber auch mit einem Mann weniger torgefährlich. Davidson setzte seinen Kopfball drei Minuten vor der Pause knapp über das Tor der Gäste. 2:2 war der Spielstand nach einer spektakulären ersten Halbzeit.
Cercle musste für die zweite Halbzeit seinen Schlussmann wechseln, der Zweikampf mit Gassama hatte doch mehr Spuren hinterlassen. Sein Ersatz Lisboa Steillon war drei Minuten nach Wiederanpfiff gefordert und konnte den Versuch Gassamas per Fußabwehr klären. Ein Abspiel zum mitgelaufenen Regan Charles-Cook auf die linke Seite wäre wahrscheinlich die bessere Option gewesen.
Für die letzte halbe Stunde kam auf Eupener Seite Diakité für Yentl Van Genechten. Wenig später zappelte das Leder zum dritten Mal an diesem Abend im Eupener Tor. Der Treffer von Kevin Denkey zählte aber wegen Abseits zu Recht nicht.
Eupen kämpfte in Unterzahl hingebungsvoll und bot Cercle durchaus Paroli. Neun Minuten vor dem Ende hatte Eupen wieder so eine starke Konterchance. N'Dri mit der scharfen Hereingabe von der linken Seite, die Gassama hauchdünn verpasste.
Für die letzten Minuten brachte Eupens Trainer Edward Still noch Smail Prevljak für den Torschützen und Dauerläufer Ignace N'Dri. In der Schlussphase drängte Eupen dann noch mal und brachte den Ball nach einer Co-Produktion zwischen Gassama und Prevljak auch im Tor unter. Aber auch dieser Treffer sollte wegen Abseits nicht zählen. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung.
Am nächsten Sonntag muss die AS zum Abschluss des 28. Spieltags bei der Union Saint-Gilloise antreten.
Christophe Ramjoie