Edward Still rotierte vor dem Mechelen-Spiel wieder kräftig durch: Diakité, Magnée, Baiye, Christie-Davies und Charles-Cook mussten im Vergleich zum 1:1 gegen Westerlo mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen. Der russisch-ukrainische AS-Neuzugang Aleksander Filin feierte gegen Mechelen sein Debüt in der Startelf. Van Genechten, Bitumazala, Déom und Prevljak waren die anderen neuen Namen in der Basismannschaft.
Stills Erklärung für das heftige Durchwechseln war erneut die Frische der Spieler, die vor allen Dingen der Abwehrreihe zugute komme. Bei den Gästen aus Mechelen musste Coach Steven Defour seine Basismannschaft aus der Vorwoche gezwungenermaßen auf einer Position verändern. Lavalée ersetzte den rotgesperrten Schoofs.
Das Duell der beiden Tabellennachbarn begann erst einmal abwartend auf beiden Seiten. Bereits in der dritten Minute kam es zu einem folgenschweren Zusammenprall zwischen Jérôme Déom und einem Gegenspieler.
Gleich der erste Schuss der Gäste von der Strafraumgrenze landete in der zehnten Spielminute in den Maschen. Verstraetes Schuss aus der Drehung von der Strafraumgrenze zappelte im Netz. Die AS musste also wie in den Spielen gegen Genk und Westerlo einem Rückstand hinterherlaufen. Im Anschluss wurde der angeschlagene Déom durch Neuzugang Brandon Baiye ersetzt.
Es blieb eine zerfahrene Partie. In der 22. Minute zappelte das Leder erneut im Tor der Eupener. Storms Treffer zählte aber nicht, da Passgeber Da Cruz zuvor knapp im Abseits gestanden hatte. Eupen fand gar nicht ins Spiel und Mechelen hatte die Kontrolle über die Partie.
Eupens Offensive war gegen gut organisierte Gäste vollkommen abgemeldet. Erst in der 38. Minute gab es einen ersten ordentlichen Spielzug in den Strafraum der Gäste. Der von rechts nach innen einlaufende N'Dri setzte die Kugel aber weit links neben das Gehäuse.
Fünf Minuten vor der Pause schnappte sich N'Dri den Ball von Van Horenbeeks Fuß und lief alleine auf den Schlussmann der Gäste zu. Im Duell Mann gegen Mann verhinderte Gaetan Coucke per Fußabwehr das Tor der Eupener. Das hätte der Ausgleich sein müssen! Stattdessen ging es für Eupen mit einem 0:1-Rückstand in die Pause.
Für den zweiten Spielabschnitt sollte Regan Charles-Cook die AS-Offensive beleben. Aleksander Filin blieb für ihn in der Kabine. Drei Minuten nach Wiederanpfiff war Eupens Keeper Moser beim Schuss von Storm gefordert. Auf der anderen Seite ein guter Vorstoß der Hausherren über die rechte Angriffsseite, Prevljak verpasste die Hereingabe nur knapp.
Nach knapp einer Stunde gab es indirekten Freistoß für die Gäste im Strafraum der Eupener, weil Moser einen Rückpass von Jason Davidson aufgegriffen hatte. Die AS konnte den zweiten Gegentreffer nur mit Müh und Not verhindern. Im Gegenzug entwischte Charles-Cook der Mechelner Hintermannschaft und wurde erst kurz vor der Strafraumgrenze mit einem Foul gestoppt. Prevljaks anschließender Freistoß flog über das Tor.
Für die letzten 20 Minuten kam Davo für Bitumazala auf Seiten der AS. Fünf Minuten später musste Prevljak runter und Gassama sollte neue Impulse für Eupens bis dahin insgesamt doch recht harmlose Offensive bringen. Und der Impuls kam wenig später, als Gassama von links für N'Dri auflegte. Der Fallrückzieher des Ivorers ging denkbar knapp über das Tor der Gäste.
Wenig später N'Dris nächster artistischer Versuch. Diesmal ging der Seitfallzieher nach Zuspiel von Davidson von der linken Torausseite rechts am Tor der Gäste vorbei.
N'Dris Mühe wurde kurz danach belohnt. Nach Freistoß von Kapitän Stef Peeters nickte der 22-Jährige zum 1:1 aus kurzer Distanz ins Tor. Und es kam noch besser, denn in der Nachspielzeit fasste sich Winter-Neuzugang Baiye ein Herz und hielt nach Ecke von Peeters von der Strafraumgrenze drauf. Der Ball flog flach hinein ins Tor zur viel umjubelten 2:1-Führung der Hausherren.
Der erste Sieg des Jahres gibt der AS neuen Schwung im Kampf um den Klassenerhalt. Am Karnevalssamstag bestreitet die AS Eupen ihr nächstes Spiel auswärts beim FC Antwerp.
Christophe Ramjoie