Beim letzten Aufeinandertreffen im vergangenen Oktober haben sich die Roten Wölfe in Hasselt in der EM-Quali noch mit 27:30 gegen Kroatien geschlagen geben müssen. Damals fehlte den belgischen Handball-Männern Raphael Kötters verletzungsbedingt. Der Ex-Spieler des HC Eynatten-Raeren, der heute seinen 22. Geburtstag feiert, steht bei den Wölfen genauso auf dem Platz wie KTSV-Spieler Bartosz Kedziora. Yannick Glorieux feierte nach seiner Corona-Quarantäne sein Comeback in der Anfangsformation der Roten Wölfe. Die Kroaten mussten gewinnen, wenn sie noch die Mini-Chance aufs Viertelfinale wahren wollten. Entsprechend furios ihr Auftakt.
Das erste Tor der Belgier erzielte das Geburtstagskind Kötters nach drei Gegentreffern der Kroaten. Die Malmö-Arena, die zum Großteil wieder mit dänischen Fans besetzt war, feierte jeden Treffer der Belgier frenetisch, da den Dänen im Falle eines Patzers der Kroaten das Viertelfinale so gut wie sicher war.
Die Kroaten hielten die Belgier in den ersten zehn Minuten auf Distanz. Die Wölfe kamen mit der aggressiven Deckung der Kroaten nicht zurecht und lagen in der 13. Minute mit 4:10 zurück, ehe Bartosz Kedziora zum 5:10 einnetzte. Der Abstand zwischen den beiden Teams pendelte sich erst einmal bei diesen fünf Toren ein. Im fünften Anlauf traf Raphael Kötters in der 22. Spielminute zum 9:15, ehe Wölfe-Kapitän Tom Robyns den Treffer zum 10:15 landete. Kroatien hatte die Wölfe fest im Griff und eroberte einige Bälle in der Abwehr. Nach 25 gespielten Minuten betrug der Vorsprung des Balkanstaates sieben Tore (17:10). Die Hoffnung auf eine Überraschung der Wölfe bei dieser Handball-WM wurde von den Kroaten in der ersten Halbzeit im Keim erstickt. 21:13 war der der Stand zur Pause.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit standen mit Bartosz Kedziora und Raphael Kötters wieder zwei der drei Ostbelgier bei dieser WM auf dem Platz. An der Dominanz der Kroaten gegenüber den Belgiern änderte sich nichts. In den ersten sieben Minuten des zweiten Spielabschnitts enteilten die Kroaten den Wölfen auf elf Tore (26:15).
Auf das 27. Tor der Kroaten ließ Raphael Kötters den 17. Treffer der Roten Wölfe folgen. Die Kulisse in Malmö versuchte die Belgier tatkräftig zu unterstützen, aber all das half nicht wirklich gegen die Übermacht der Kroaten. Yves Vancosen sorgte vom Kreis zumindest dafür, dass der Vorsprung der Kroaten in der 44. Minute nicht mehr zweistellig war (27:18). Nun brachte Wölfe-Trainer Yerime Sylla mit Nick Braun auch den dritten Ostbelgier in die Partie, in der die Vorentscheidung schon längst gefallen war. 14 Minuten vor dem Ende traf Kötters zum 19:27 aus Sicht der Belgier.
Der Vorsprung der Kroaten schmolz nach Nick Brauns erstem Treffer an diesem Abend noch ein wenig weiter (21:28). Aber gefährlich sollte die belgische Handball-Auswahl den Kroaten nicht mehr werden. Nick Braun untermauerte mit seinem zweiten Treffer noch einmal seine Ansprüche, den Weg zum Handball-Profi einschlagen zu wollen. Am Ende gab es trotz der 26:34-Niederlage gegen die Kroaten wohlgemeinten Applaus der Malmö-Arena für den WM-Neuling.
Für die Belgier war es die vierte Niederlage bei dieser Handball-WM. Im letzten Spiel der Hauptrunde treffen die Roten Wölfe am Montag in der Malmö-Arena auf die Mannschaft der USA. Beide sind bislang punktlos in dieser Hauptrunde.
Christophe Ramjoie