Die Freude über das historische Erreichen der belgischen Handball-Nationalmannschaft der Männer hat am Dienstag einen herben Dämpfer hinnehmen müssen.
Grund hierfür war ein chaotischer Covid-Test der kompletten Nationalmannschaft mit einem zunächst falschen Ergebnis. In der Nacht zum Mittwoch mussten die Tests noch einmal wiederholt werden. Mit dem Resultat, dass Yannick Glorieux positiv getestet worden ist und der Internationale Handballverband sich öffentlich für das Chaos bei den Wölfen entschuldigt hat.
Das Erreichen der Hauptrunde der Roten Wölfe bietet eigentlich viel Grund zur Freude. Der Dienstagabend glich aber einer wahren Achterbahnfahrt der Gefühle. Erst der gute Start ins letzte Gruppenspiel gegen Bahrain mit Kurs auf den zweiten Gruppensieg im dritten Spiel, aber nach einer Viertelstunde verloren die Belgier den Faden und am Ende jubelte Bahrain über das Weiterkommen, während die Belgier noch auf die Schützenhilfe der Dänen angewiesen waren.
Nach dem Spiel wurde das Team und der Begleiterstab kontrolliert und es muss wohl sehr chaotisch zugegangen sein. Dann am späten Abend die Freude über das definitive Weiterkommen plus die falschen Resultate des Covid-Tests, bei dem Trainer Yérime Syllah einmal positiv und einmal negativ getestet worden ist.
Die ganze Prozedur musste noch einmal wiederholt werden. Nun war alles ordnungsgemäß und Yannick Glorieux wurde positiv getestet und direkt isoliert. Ein Rückschlag für die Mannschaft, die das Chaos nach wenigen Stunden Schlaf erst einmal verarbeiten musste.
Bei der Pressekonferenz der Belgier vor dem ersten Spiel der Hauptrunde ging es dann auch fast ausschließlich um das ganze Test-Chaos. Der Vize-Präsident der IHF, Joel Delplanque, entschuldigte sich im Rahmen der Pressekonferenz gleich mehrfach beim WM-Neuling, blieb aber Antwort schuldig, was eine Verbesserung der Situation rund um Covid bei der Handball-WM anbelangt.
Die Ratlosigkeit ist groß, was zu tun ist und die Angst grassiert, dass das Virus nun um sich greift, da die Teams der Vorrunde in einem Hotel untergebracht worden sind. Nun kommen drei weitere Teams hinzu. Bei den Ägyptern wurde ebenfalls ein Spieler positiv getestet und isoliert.
Die Roten Wölfe wollen das Chaos nun schnell vergessen und sich auf die Aufgabe von Donnerstag gegen Ägypten konzentrieren.
Rote Wölfe verlieren gegen Bahrain - dank Schützenhilfe des Weltmeisters trotzdem in der Hauptrunde
Christophe Ramjoie