Es gibt Wochen, da wiegen Niederlagen gefühlt mehr, in manchen weniger. Die Niederlage der AS Eupen gegen Charleroi wiegt knapp eine Woche später sehr viel. Zum einen, weil zumindest ein Punktgewinn in der Luft lag, zum anderen, weil alle anderen Teams im unteren Drittel der Tabelle überzeugten. Die Lücke zum Tabellenkeller wird wieder enger.
Die Aufgaben werden für die AS nicht leichter. Der nächste Gegner ist Sint-Truiden. Zuletzt gab es für das Team von Trainer Bernd Hollerbach in der Liga ein 1:1 gegen Standard Lüttich. Die Limburger sind in diesem Jahr ein stabiles Team im Tabellenmittelfeld.
Einen wichtigen Mann haben sie zuletzt verloren. Christian Brüls entschied sich für Zulte Waregem und soll da gemeinsam mit Ruud Vormer den Verein vor dem Abstieg bewahren. Im Pokal setzte sich der neue Club des Ostbelgiers bereits gegen Sint-Truiden durch.
Am Mittwoch musste STVV eine 0:2-Niederlage im Landespokal hinnehmen. Vielleicht also ein guter Moment für die AS, die Limburger im Kehrwegstadion zu empfangen? Eupens Trainer Edward Still bleibt da eher vorsichtig und weiß den Gegner einzuschätzen. Sint-Truiden sei ein kompaktes, starkes Team. Aber seine Mannschaft sei gut vorbereitet und bereit, das Spiel anzugehen, so Still.
Was den Kader anbelangt, kann Still auf fast alle Spieler zurückgreifen. Außer Jan Gorenc seien alle fit und hätten die ganze Woche mit trainiert. Für den neuen Verteidiger Ibrahim Diakité kommt das Spiel am Samstag vielleicht sogar nicht zu früh. "Der Verein gibt alles, damit Ibrahim im Kader für das Spiel stehen kann", verspricht Still. Neben Ibrahim Diakité sollen, wenn es nach Still geht, noch ein oder zwei weitere neue Spieler in dieser Wintertransferperiode an den Kehrweg wechseln.
Der Fokus liegt jetzt aber auf Sint-Truiden. Die AS muss gegen die Limburger aus eigener Kraft weitere Punkte erzielen, sonst droht erneut der Tabellenkeller. Die Konkurrenz schläft nicht und scheint besser in das neue Jahr gestartet zu sein. Am Samstagabend muss die AS nachziehen.
Edward Still fühlt aber nicht mehr Stress als sonst auch. Auch vor den anderen Spielen gegen Seraing und Charleroi hätte es Stress gegeben. Nach den anderen dürfe man nicht gucken - und sicher sei man erst ganz am Ende der Saison. Punkten gegen Sint-Truiden sollte am Ende trotzdem das Ziel sein. Denn je näher der Keller rückt, desto ungemütlicher wird es für die AS im Kampf gegen den Abstieg.
Robin Emonts