Philipp Leufgen aus Wiesenbach hat vor rund acht Jahren seine Leidenschaft für den Dartssport entdeckt. Mittlerweile hat er sein Hobby zum Beruf gemacht. Er betreibt ein Darts-Geschäft in St. Vith und steht mit zahlreichen Darts-Profis in Kontakt.
"Das Besondere an dem Sport ist für mich der Zusammenhalt. Mittlerweile habe ich einen Freundeskreis, der sich über ganz Europa erstreckt", schwärmt Leufgen. "Man trifft immer wieder Profispieler, die man lange Zeit nicht gesehen hat. Aber wenn man dann wieder zusammen ist, dann fühlt es sich so an, als wäre es gar nicht so lange her. Es ist das Familiäre, was mich an diesem Sport so begeistert."
Erfunden wurde der Sport in England. Dort wird er sehr gerne in den Pubs gespielt. Pro Person drei Pfeile und eine Dartscheibe - mehr braucht man nicht. Die klassische Dartsvariante heißt "501". Pro Runde werden drei Darts geworfen. Ziel ist es, die 501 Punkte so schnell wie möglich abzubauen. Wer am Ende genau auf null Punkte kommt, gewinnt ein Leg.
Die Begeisterung für den Sport ist schon längst in der ganzen Welt angekommen. Das beweisen unter anderem die vielen internationalen Turniere mit Eventcharakter - so zum Beispiel auch die aktuelle WM, bei der sehr hohe Einschaltquoten erzielt werden. Philipp Leufgen weiß, wieso der Sport so beliebt ist: "Weil man keinen riesigen Platz braucht und jeder Darts spielen kann", sagt er. "An einem Tag haben zwei 85-Jährige eine Erstausrüstung bei mir bestellt. Das fand ich wirklich schön. Beim Darts kann man einen geselligen Abend haben und sich gut unterhalten. Es ist ein Sport, bei dem man keinen großen Aufwand betreiben muss."
Auch der Eupener Christoph Bosten ist mit 13 Jahren auf den Sport gestoßen. Seitdem trifft er sich regelmäßig mit Freunden, um gemeinsam die Darts fliegen zu lassen. Gemeinsam haben sie auch schon mehrmals die Darts-WM in London besucht. Christoph ist von dem Sport begeistert. "Es ist die Einfachheit, die den Sport so attraktiv macht. Es braucht nicht viel Vorbereitung und man muss auch nicht durchtrainiert sein. Man muss sich nur eine Scheibe besorgen und kann sofort loslegen."
Der 27-jährige Eupener schätzt aber eine weitere Sache an dem Sport. Für ihn sind die Darts-Profis sehr nahbare Menschen - anders, als es zum Beispiel beim Profifußball der Fall ist. "Viele Profis haben ja auch vorher einen normalen Job gehabt oder sind relativ spät zum Profi geworden. Da merkt man, dass sie den Kontakt zu den normalen Menschen nicht verloren haben und sich selbst noch dazu zählen. Einige Profis arbeiten ja auch noch weiterhin parallel zum Beruf."
Philipp Leufgen betreibt nicht nur ein Darts-Geschäft, sondern organisiert auch regelmäßig Darts-Wettbewerbe. Vor vier Jahren hat er einen Wettbewerb organisiert, bei dem Gabriel Clemens und Dimitri Van den Bergh teilnahmen. Am Montagabend kämpfen beide um den Einzug in das WM-Finale.
Auch wenn die heiße WM-Phase bereits begonnen hat. Wer am Montag an einem Public-Viewing teilnehmen möchte, der wird in Ostbelgien enttäuscht, wie Philipp Leufgen weiß. "Von einem offiziellen Public Viewing habe ich noch nie etwas gehört. Das wäre natürlich cool. Natürlich werden sich am Montag einige Leute in Kneipen treffen. Es wäre aber schön, wenn man in Zukunft ein kleines Public Viewing organisieren würde."
Am Montagabend wird sich zeigen, ob zum ersten Mal in der Darts-Geschichte ein Belgier das WM-Finale erreichen wird. Dafür muss sich Dimitri Van den Bergh gegen den dreifachen niederländischen Weltmeister Michael van Gerwen durchsetzen. "Dimitri ist als Dartspieler unberechenbar. Er ist ein sehr starker Spieler und kann jeden schlagen", weiß Leufgen. "Sein Gegner Michael van Gerwen ist in dieser WM sehr stark unterwegs. Auch er ist unberechenbar und wird schwer zu stoppen sein. Er war auch von Anfang an mein Favorit. Aber ich habe natürlich nichts dagegen, wenn Dimitri dazwischen grätscht und sich den Weltmeistertitel holt."
Am Dienstag wird dann das WM-Finale ausgetragen. Eine halbe Million Pfund erhält derjenige, der das letzte Spiel für sich entscheidet.
Dogan Malicki