Pressekonferenzen bei der AS Eupen sind in der Regel immer recht schlecht besucht. Wenn sich sonst immer drei bis vier Journalisten im kleinen Presseraum hinter dem Penalty versammeln, war das Medieninteresse bei der Vorstellung von Edward Still verhältnismäßig groß. Zehn Journalisten wohnten dem ersten offiziellen Termin des Brabanter Taktikers bei. Hinzu kamen zwei Fotografen und drei Kameraleute. Ein regelrechter Medienansturm im Vergleich zu sonst.
Der 31-Jährige ging recht gelassen mit dem für Eupener Verhältnisse großen Medienrummel um. Still hat unter all den Kandidaten am meisten überzeugen können, wie AS-Direktor Christoph Henkel bei der Vorstellung betonte.
Die Anforderung ist klar: Still soll die AS Eupen in der 1. Division A halten. Das genieße die oberste Priorität, wie Still betont - und das mit dem bestehenden Kader. "Ich bin von den bestehenden Qualitäten des Kaders überzeugt, um das festgelegte Ziel (A.d.R: den Klassenerhalt) zu erreichen."
Diese Aussage werden die Vereinsverantwortlichen am Kehrweg sicherlich gerne gehört haben, beklagte sich Stills Vorgänger Storck doch immer wieder über die mangelnden Alternativen im Kader und pochte regelmäßig auf Verstärkungen.
Stills erster Eindruck von seinem neuen Arbeitgeber sei gut, sagte er der Presse am Donnerstag. Der Vertrag des 31-Jährigen am Kehrweg gilt erst einmal bis zum Ende der Saison. Darüber hinaus hat der Verein die Option, Still auch in der nächsten Saison an sich zu binden. Ganz viel wird wohl sicherlich davon abhängen, ob die Mannschaft in der 1. Division A bleiben wird. Still sieht auf jeden Fall das Potenzial dazu in der Mannschaft.
Am Montag wird zum ersten Mal unter Still trainiert werden. Die Zeit soll genutzt werden, um sich intensiv auf den Abstiegskampf vorzubereiten. Kurz vor Weihnachten steht der erste Härtetest auf dem Spielplan: Seraing ist ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt, den es zum Auftakt der Rückrunde auf Distanz zu halten gilt.
Christophe Ramjoie