Gegen die Kanadier setzte Nationalcoach Roberto Martinez auf seine WM-erfahrenen Leute. Courtois, Vertonghen, Alderweireld, De Bruyne, Witsel und Hazard standen wie erwartet in der Basis. In der Abwehr baute der Spanier auf die Erfahrung von Leander Dendoncker, um die Dreierkette mit Vertonghen und Alderweireld zu komplettieren. In der Offensive kam mit Michy Batshuayi ebenfalls ein Spieler mit WM-Spielminuten zum Einsatz.
Für die Kanadier war das WM-Spiel gegen die Roten Teufel ein Comeback nach 36 Jahren bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. 1986 war Kanadas Nationalelf zum ersten Mal in Mexiko bei einer WM. Mit Tajon Buchanan und Jonathan David waren zwei Offensivspieler im Start-Aufgebot der Kanadier, die in Belgien bestens bekannt sein dürften. Während Buchanan noch beim FC Brügge spielt, ist David in der Zwischenzeit beim OSC Lille aktiv. Bis 2020 war David Stürmer bei KAA Gent.
Auch im
Erst in der 19. Minute brachte ein Konter ein wenig Entlastung. Aber Kevin De Bruyne versuchte, links den mitgelaufenen Carrasco zu erreichen, statt den Ball auf rechts auf den freistehenden Tielemans zu legen.
Fünf Minuten später warf sich Miller in den Schuss von Batshuayi und klärte so zur Ecke. Die Roten Teufel hatten in der Folge aber noch ihre Probleme mit den wirbelnden "Ahornblättern". Das Spiel lief vor allen Dingen in Richtung des belgischen Tors mit dem deutlich Plus an Torgefahr durch Kanada.
Die Kanadier forderten in der 38. Minute nach dem Einsatz von Witsel an Laryea im belgischen Strafraum erneut einen Elfmeter. Nach VAR-Check wurde dieser aber nicht gegeben.
Batshuayi brachte die Teufel kurz vor der Pause in Führung. Alderweireld erreichte mit dem langen Ball aus der eigenen Hälfte seinen Teamkollegen, der eiskalt mit links zur schmeichelhaften Führung traf. 1:0 war der Pausenstand - nach dem Spielverlauf des ersten Durchgangs eine etwas überraschende Führung der Belgier.
Für die zweite Halbzeit kamen bei den Teufeln Meunier und Onana für Tielemans und Carrasco. Für Everton-Spieler Onana war es das WM-Debüt. Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff hatten die Kanadier die erste Chance des zweiten Spielabschnitts. David köpfte das Anspiel von Eustaquio links am Kasten der Belgier vorbei.
Die Teufel blieben weit unter ihren Möglichkeiten. Zu unpräzise waren auch weite Teile der Anfangsviertelstunde der zweiten Halbzeit. Nach etwas mehr als einer Stunde war Schluss für Kapitän Eden Hazard. Für ihn kam Leandro Trossard.
Zum Glück für Belgien erreichten die Kanadier nicht mehr das Tempo der ersten Halbzeit. In der 67. Minute schaltete sich der bis dahin kaum in Erscheinung getretene Kevin De Bruyne in die belgische Offensive ein und bediente Batshuayi im Sechzehner. Der Fenerbahçe-Profi zögerte etwas zu lange, sodass sein Abschluss noch zur Ecke geklärt werden konnte.
Für die Schlussphase des Spiels kam bei den Belgiern Lois Openda für den Torschützen Batshuayi. Die nächste Aktion hatten aber die Kanadier. Der eingewechselte Larin köpfte die Hereingabe von Johnston in den Einzugsbereich von Courtois. Kanadas Johnston hatte in der 84. Minute Glück, dass er nach seinem Einsteigen gegen Openda mit der Gelben Karte davonkam. Die Belgier spielten in der Schlussphase noch einige Male mit dem Feuer, verbrannten sich am Ende aber nicht.
Die Roten Teufel sind damit seit 13 Spielen in der Gruppenphase einer Weltmeisterschaft ungeschlagen. Die letzte Niederlage in einem Gruppenspiel gab es 1994 bei der WM in den USA gegen Saudi-Arabien. Wettbewerbsübergreifend war der Sieg gegen Kanada der siebte Sieg in Serie in der Gruppenphase bei einer WM.
Am Sonntag treffen die Roten Teufel am zweiten Spieltag der Gruppe F im Al-Thumana-Stadion auf Marokko.
Christophe Ramjoie