Das Eupener Trainergespann rotierte für das Sechzehntelfinale im Landespokal dann doch kräftig durch. Mit Yentl Van Genechten, Rune Paeshuyse, Ignace N'Dri und Nathan Bitumazala wurden vier Spieler von der Derby-Startelf in der Basismannschaft aufgestellt, die es gegen den KMSK Deinze aufnehmen musste.
Mit Siebe Blondelle als Kapitän und Marc Grosjean als Coach gab es bei den Hausherren gleich zwei alte Bekannte. Marc Grosjean, der vor zwei Wochen etwas überraschend als neuer Trainer der Westflamen präsentiert wurde, rotierte im Vergleich zum letzten Wochenende auch ordentlich durch, da der Fokus der Mannschaft eindeutig auf der Saison in der 1. Division B liegt, wo es nach zwei Siegen in Serie langsam aus dem Tabellenkeller in Richtung des gesicherten Mittelfelds geht.
Für Marc Grosjean und den AS-Interimscoach Kristoffer Andersen war es ein besonderes Wiedersehen, da Grosjean in seinen Anfangsjahren am Kehrweg Trainer des damals noch jungen Andersen war.
In den ersten zehn Minuten passierte recht wenig im Duell zwischen den beiden völlig umgestellten Mannschaften. Den ersten Schuss aufs Eupener Tor gab es in der 13. Minute durch Joachim Carcela aus der zweiten Reihe. Manaf Nurudeen, der für Lennart Moser im Tor stand, hatte wenig Mühe, den Ball unter Kontrolle zu bekommen. Mitte der ersten Halbzeit war Eupen zwar bemüht, die Initiative zu übernehmen, Torgefahr war aber noch nicht auszumachen. Wohl aber auf der anderen Seite: Balaj versuchte es mit einem Distanzschuss, der Nurudeen aber nicht wirklich vor große Probleme stellte.
Die Ostbelgier verloren anschließend die Kontrolle über das Spiel. Nach knapp einer halben Stunde profitierten die Westflamen vom Patzer von James Jeggo in der Vorwärtsbewegung. Der Australier rutschte gleich mehrfach weg, Deinze machte aber nichts daraus, denn der Schuss von der linken Seite landete nur im Seitennetz.
Deinze bekam in einer insgesamt eher schwachen Halbzeit immer mehr Selbstvertrauen und ging in der 38. Minute durch Dylan De Belder mit 1:0 in Führung. Deinze wollte nachlegen und tat dies auch noch vor der Pause. Ein Abstandsschuss von Alessio Staelens wurde zur Ecke abgeblockt, die zum 2:0 führte. Téo Quintore stieg nach der Ecke von links am höchsten und köpfte recht unbedrängt zum zweiten Mal in die Eupener Maschen. Das war auch der Halbzeitstand.
Eupen kam mit deutlich mehr Wumm aus der Kabine, als im gesamten ersten Durchgang zu sehen war. Die Einwechslungen von Jérôme Déom und Regan Charles-Cook sollten den Druck auf Deinze noch weiter erhöhen. Für Gassama und Christie-Davies war Schluss. Acht Minuten später kamen auch noch Isaac Nuhu und Gary Magnée - zwei weitere frische Kräfte bei der AS, um zu versuchen, die drohende Pokal-Blamage zu verhindern.
Zumindest einen Schuss aufs Deinzer Tor gab es in der 74. Minute zu verzeichnen. Die Direktabnahme von N'Dri wurde von William Dutoit aber pariert. Ein Aufbäumen gegen das drohende Pokal-Aus war auf dem Platz nicht erkennbar.
Liridon Balaj machte in der Nachspielzeit mit dem Treffer zum 3:0 alles klar für die Hausherren. Nach dem Halbfinale in der letzten Saison ist nun also schon nach dem ersten Auftritt der Ostbelgier im Landespokal Schluss.
Am Samstag muss die AS Eupen einen anderen Auftritt im 20 Kilometer von Deinze entfernten Zulte-Waregem hinlegen, um nicht wieder mitten in den Abstiegssumpf zu geraten.
Christophe Ramjoie