Der geografische Nachbar ist in der Tabelle keineswegs in der Nachbarschaft anzusiedeln. Mit zwölf Punkten steht die AS auf dem 15. Platz. Standard Lüttich hat mit 25 mehr als doppelt so viele Punkte und steht auf Rang fünf.
Dennoch traut Trainer Kristoffer Andersen seiner Mannschaft durchaus einen Sieg zu. Er hat seinen Spielern klar gesagt, dass Standard gerade euphorisch sei, aber auch Schwächen zeige, wie gegen Mechelen und Seraing. "Die Chancen stehen 50:50. Die Mannschaft ist voll konzentriert. Über die Motivation brauchen wir nicht zu sprechen. Wer bei so einem Spiel nicht motiviert ist, der sollte den Job wechseln."
Der Fokus liegt klar auf dem Wochenende. Das Spiel am Dienstag im Pokal in Deinze und das wichtige Spiel gegen Zulte Waregem bleiben außen vor. Punkte sind für die AS vor so gut wie ausverkaufter Kulisse das klar ausgegebene Ziel.
Am frühen Freitagnachmittag waren schon 6.142 Plätze verkauft. "Wir haben die ganze Woche davon gesprochen, dass es ein Derby ist, dass es zur Sache gehen wird, dass das Stadion voll sein wird. Mit 6.000 hier im Stadion wird das ein gutes Ambiente geben. Das müssen wir für uns positiv mitnehmen. Die Mannschaft ist vorbereitet und freut sich auf das Spiel", sagt Kristoffer Andersen.
Gegen Anderlecht startete die AS schwach. Dafür überzeugte die Mannschaft in der zweiten Hälfte. Punkte brachten sie aus Brüssel dennoch nicht mit. "Wir haben zu tief gestanden, offensiv nicht gut rein gefunden, zu viele Ballverluste gehabt. Mit dem Vier-Drei-Drei haben wir höher gepresst und haben uns sicherer im Aufbauspiel gefühlt. Klar ist, dass wir die positiven Aspekte unseres Offensivspiels mitnehmen werden."
Für die Spieler um Boris Lambert steht auch die Lust auf eine derartige Partie im Fokus. Denn wenn man Fußball spielt, dann, um solche Spiele zu bestreiten. Gerade wenn das Stadion voll ist. "Wenn solche Spiele Druck verursachen, dann eher positiven. Das Spiel Samstagabend soll diesen positiven Druck dann in Punkte umwandeln", sagt Boris Lambert.
Christoph Heeren