"Warrior" (Kämpfer) heißt der WM-Song der Roten Teufel, der die Nationalmannschaft über die kommenden Wochen begleitet. Die Aussage des Songs: Kämpfen, auf die Stärken fokussieren und nicht auf die Meinungen anderer hören.
Das deckt sich im Grunde auch mit den Aussagen von Nationaltrainer Roberto Martinez, der mit den Teufeln in sein drittes großes Turnier geht. Das ist dann auch noch ein ganz besonderes. Zum ersten Mal wird diese WM im November und Dezember gespielt, mitten in der Saison. Das, so Martinez, sei aber nicht unbedingt ein Nachteil. Nie zuvor wären die Spieler so fit gewesen wie jetzt. Statt einer ganzen Saison mit vielen Emotionen liege jetzt nur eine halbe Saison hinter ihnen.
Insgesamt sieben Tage bleiben den Roten Teufeln, um sich auf diese WM vorzubereiten. Bei dieser kurzen Vorbereitungszeit ist Kontinuität ganz wichtig. Der Kader ist eingespielt, ein Großteil der Spieler hat schon einige Spiele für die Roten Teufel gemacht. Sechs Spieler haben sogar schon mehr als 100 Einsätze - Erfahrung als Stärke.
Die vergangenen Turniere haben gezeigt, dass auch die älteren Spieler eine wichtige Rolle spielen können. Italien war bei der letzten EM das beste Beispiel: Bonucci und Chiellini, beide weit über 30, haben den Unterschied gemacht. Als Anführer, als Kämpfer, führten sie Italien zum Titel.
Diese Rolle könnten bei den Roten Teufel auch zwei Spieler ausüben, die in den letzten Wochen und Monaten weniger auf dem Platz zu sehen waren. Romelu Lukaku fehlte bei Inter verletzt, meldete sich jetzt aber mit einem Treffer in der Champions League gegen Pilzen zurück.
Eden Hazard ist hingen komplett fit, wird aber von Real Madrid nur sporadisch eingesetzt. Hazard spielt für die Nationalmannschaft aber eine wichtige Rolle, ist sich Martinez sicher. Hazard soll also einen positiven Effekt liefern für das Team, auf und neben dem Platz, und einen Einfluss auf die jungen Spieler im Kader nehmen.
Bis zum 10. November muss der definitive 26-Mann-Kader für die WM stehen. Dieser soll möglichst die Balance halten zwischen Talenten und erfahrenen Spielern. Spielern, die hungrig sind auf den Titel, denn das ist das Ziel bei dieser WM. Die Ziele soll Belgien hoch stecken, ist sich Martinez sicher. Der Titel ist der Traum, aber dafür muss die Mannschaft erst einmal die Gruppenphase überstehen. Eins ist dabei aber klar: Die Roten Teufel gehen diesmal nicht als Favorit ins Turnier.
Jeder darf seine Meinung haben, aber die interessiert Roberto Martinez in dem Fall nicht. Was zählt ist, was auf dem Platz passiert, und da gilt es gegen Kanada, Marokko und Kroatien in der Gruppenphase zu punkten. Dafür muss man in Topform sein, da ist egal, was andere denken. Der Fokus liegt auf dem Feld.
Das gilt auch für die äußeren Umstände. Noch nie war die Kritik vor einer WM so groß wie jetzt. Aber das müssen die Spieler ausblenden und sich auf das Sportliche fokussieren. Mit einem Ziel: bis zum Ende kämpfen und den Titel zum ersten Mal nach Belgien holen.
Robin Emontts