Die Vorstellung der AS vom Samstag war schon desolat. Sie machte deutlich, dass es zurzeit wohl ein tiefer liegendes Problem gibt, welches wohl nicht mit einem Bowlingnachmittag behoben werden konnte. Die Mannschaft wirkte bei Cercle von der ersten Minute an total verunsichert. Alle Mannschaftsteile waren betroffen.
Jetzt ist guter Rat teuer, um die Mannschaft vor dem Spiel gegen Oud-Heverlee aufzupäppeln. Bernd Storck, dessen Rauswurf von einigen Fans schon gefordert wurde, wird wohl auch gegen OHL noch auf der Bank sitzen. Je nach Resultat möglicherweise zum letzten Mal, denn die Chemie zwischen Vereinsführung und dem deutschen Wunschkandidaten ist wohl nicht die Allerbeste.
Die AS bezeichnet sich gerne als Herzenssache. Doch wie viel Herz steckt zurzeit noch in dem Projekt? Kampf war am Samstag keiner auf dem Feld ersichtlich. Es fehlen die Spieler, die die Ärmel hoch krempeln. Das junge Durchschnittsalter könnte der Mannschaft zum Verhängnis werden. Es fehlen die Leader auf dem Platz und in der Kabine. Dass es schwer werden würde, war allen Beteiligten von Beginn an klar.
Jetzt heißt es, die Ruhe zu bewahren und den Weg weiter zu gehen. Viele Möglichkeiten, die verunsicherte Mannschaft vom letzten Samstag umzukrempeln gibt es nicht. Der zweite Anzug - gemischt mit Spielern der U21 - muss ja einen Tag vor dem Spiel gegen OHL ein Testspiel gegen die Nationalmannschaft Katars bestreiten. Ob das in der jetzigen Situation die richtige Entscheidung war, darf angezweifelt werden.
Es hat im Laufe der Aspire-Jahre immer wieder Krisen gegeben und immer wieder hat die AS es doch noch geschafft, sich aus der Affäre zu ziehen. Aber nun scheint der Baum am Kehrweg schon frühzeitig zu brennen. Krisen können stark machen oder einen vollkommen zerstören. Wie es ausgehen wird, werden die kommenden Wochen zeigen.
Die AS Eupen zerfällt im Kellerduell gegen Cercle Brügge in ihre Einzelteile
Christophe Ramjoie