Bernd Storck ließ den wieder genesenen Smail Prevljak erst einmal auf der Bank. PSG-Leihgabe Djeidi Gassama startete an der Küste ebenfalls von der Bank aus. Sambou Soumano kam hingegen zu seinem Startelfdebüt, ebenso der 70-fache ghanaische Nationalspieler Mubarak Wakaso. Für das Kellerduell hatten rund 90 Fans der AS Eupen die Mannschaft auf der weitesten Ausfahrt des Jahres begleitet. 247 Kilometer sind für belgische Verhältnisse immer eine "extreme" Entfernung.
Erste Aufregung in der Eupener Hälfte gab es in der siebten Minute. Fraser Hornby stürmte alleine auf das Eupener Tor zu, scheiterte dann aber mit seinem Abschluss an Eupens Torhüter Moser. Zudem ging nach Abschluss der Aktion auch die Fahne des Linienrichters in die Luft, da Hornby zu Beginn der Aktion rund einen Meter im Abseits gestanden hatte.
Eupen hatte Schwierigkeiten mit den Ostender Offensivbemühungen, denn vier Minuten später fand Sieben Dewaele seinen Mannschaftskollegen Nick Bätzner mit seinem Zuspiel. Der junge deutsche Offensivspieler scheiterte aus spitzem Winkel an seinem Landsmann Lennart Moser im Eupener Tor.
Eupens erste Chance ließ bis zur 17. Minute auf sich warten. Nach starkem Zusammenspiel zwischen Regan Charles-Cook und Sambou Soumano scheiterte der Senegalese aus kurzer Distanz an Guillaume Hubert im Tor der Hausherren. Beide Teams hielten sich in der Folgezeit aus der Gefahrenzone. In der 33. Minute ging die Gefahr der Hausherren erneut über die linke Angriffsseite aus. James Jeggo klärte vor der Linie.
Eine Minute später ging es wieder über die linke Ostender Angriffsseite in Richtung des Eupener Tors. Albanese fand mit seinem Zuspiel Thierry Ambrose, der zum vermeintlichen 1:0 ins lange Eck schob. Der Treffer wurde nach Überprüfung durch den Video-Assistenten nicht gegeben, da Albanese zuvor im Abseits gestanden hatte.
Kurz vor Ende des ersten Durchgangs touchierte der Australier Jason Davidson den enteilten Nick Bätzner im Fallen vier Meter vor dem Strafraum. Gelb gab es für Davidson und der Freistoß landete in der Mauer. Torlos ging es in die Kabinen.
Bernd Storck reagierte in der Pause und ließ den etwas überfordert wirkenden Yentl Van Genechten in der Kabine und brachte Gary Magnée. Auf den ersten Schuss in die Nähe eines Tors mussten die Zuschauer knapp vier Minuten warten. Isaac Nuhu zog von der linken Strafraumseite nach innen und setzte seinen Schuss rechts neben das Tor.
Auf der anderen Seite ging die Gefahr ebenfalls von der linken Seite aus. Nach Einwurf von links erreichte Albanese mit seiner Hereingabe Ambrose. Dessen Schuss konnte von Moser noch geklärt werden - aber direkt vor die Füße des freistehenden Bätzner, der den Ball unhaltbar für Moser direkt in den Maschen unterbrachte.
Der Flankengeber zum Ostender Führungstreffer musste wenig später mit Gelb-Rot vom Platz. Eupen hatte also noch über eine halbe Stunde Zeit, mit einem Mann mehr auf dem Platz die sechste Saisonniederlage abzuwenden. Gefahr ging aber erst einmal wieder von den Hausherren aus, die Eupens Abwehr auch mit einem Mann weniger ordentlich beschäftigte.
Bernd Storck reagierte und brachte für die verbleibende Spielzeit mit Smail Prevljak einen zusätzlichen Stürmer. Gefährlich wurden die Eupener aber erst in der 69. Minute. Regan Charles-Cook hatte sich stark in den gegnerischen Strafraum gespielt. Sein Schuss wurde von Zech Medleys Rücken abgeblockt. Vier Minuten später bekam Boris Lambert per Kopf nicht genug Druck hinter den Ball, um Guillaume Hubert aus der Ruhe zu bringen.
Für die letzte Viertelstunde kam auf Seiten der Gäste auch noch PSG-Leihgabe Djeidi Gassama zu seinen ersten Einsatzminuten. Für die Schlussphase setzte Bernd Storck alles auf eine Karte und brachte mit N'Dri und Déom zwei weitere Kräfte, die die Ostender Hintermannschaft ins Wanken bringen sollten.
Ostende zog alle Register und hatte in der Nachspielzeit eine Riesenchance, den Vorsprung zu verdoppeln. Moser konnte den Freistoß gerade noch zur Ecke klären. Mit einem Mann weniger schaffte es Ostende, den Negativtrend zu stoppen und mit 1:0 zu gewinnen.
Nächsten Sonntag kommt der Vize-Landesmeister Union St. Gilloise an den Kehrweg.
Christophe Ramjoie