Dazu wurden Experten, unter anderem aus Nordrhein-Westfalen, eingeladen, um das Thema noch einmal neu zu betrachten und vor allen Dingen zu schauen, wie diese Talentsichtung in Ostbelgien optimiert werden kann.
"Wir wollten über den Tellerrand schauen: Was passiert in anderen Regionen, was passiert beispielsweise in NRW, was passiert in Luxemburg, was passiert aber auch hier in Belgien oder in den Niederlanden? Deswegen haben wir wirklich fünf hochkarätige Referenten eingeladen aus verschiedensten Bereichen - zum einen aus der Wissenschaft, aber zum anderen auch aus der Praxis", sagt Gerrit Henn vom Leitverband des ostbelgischen Sports.
"Ziel war einfach, auf bestehende Projekte und Konzepte einmal einen Blick zu werfen und zu schauen 'Was können wir vielleicht aus jedem einzelnen Projekt für uns herausziehen, was ist vielleicht auch in Ostbelgien umsetzbar?' Sei es von der Infrastruktur oder auch von der Finanzierung, vom Budget her."
Vier Referate und vier Workshops wurden angeboten. Teilnehmer konnten sich für jeweils einen der angebotenen Workshops einschreiben. Leitlinie war, dass die Inhalte unter dem Gesichtspunkt erarbeitet werden, dass man sie in Ostbelgien möglichst in die Praxis umsetzen kann.
"Die Schule ist ein ganz wichtiger Aspekt. In der Schule finden wir jedes Kind und somit auch jedes Talent. Wenn man in der Schule nach Talenten sucht und die da möglicherweise auch findet, kann man die später auch dementsprechend fördern", so Gerrit Henn.
"Ein ganz interessanter Punkt war zum Beispiel von Professor Johan Pion von der Han University in Nijmegen. Er hat über neun Jahre lang eine Testbatterie entwickelt, die sich der Sportkompass nennt. Der flämische Sportkompass ist eine Batterie, die aus verschiedenen Tests besteht. Zum Beispiel werden die anthropologischen Daten oder verschiedene Bewegungsfertigkeiten getestet und zum anderen wird auf die Motivation oder das Interesse der Kinder eingegangen. Diese Testbatterie oder dieser Test spuckt dann anschließend eine Sportart heraus, für die das Kind talentiert sein soll."
Der Leitverband des ostbelgischen Sports ist vor rund zwei Jahren gegründet worden und soll die Sportstrukturen in Ostbelgien fördern - im Gesundheits-, Breiten- und Leistungssport. Zu Letzterem gehöre der Bereich Talentsichtung und -förderung, erklärt Henn. "Wenn wir da auch über das Förderzentrum sprechen, das Anfang Januar gestartet ist mit drei Sportabteilungen, stellt sich natürlich die Frage, wie wir in Zukunft immer noch Talente sichten und dann des Weiteren auch fördern können?"
cr/sr