Lieber, der nach einer Verletzung seine Profi-Karriere beenden musste, hatte es nicht weit von Malmedy bis nach Recht zur Strecke. Beim ersten Lauf hat er dann auch mal alle Konkurrenten hinter sich gelassen und war in Recht eine Klasse für sich. Von der ersten Runde an hat der 28-Jährige das Rennen dominiert.
"Es ist immer ein bisschen Stress mit dem Fahren. Am Anfang bei den ersten Runden hatte ich sogar ein wenig Schmerzen in den Armen, aber das ist normal, wenn man so lange nicht mehr gefahren ist. Aber alles hat gut geklappt und ich freue mich über meinen Sieg," schildert Lieber seine Eindrücke nach dem ersten Lauf.
Schon früh hat er gemerkt, das er wohl den Sieg in Recht einfahren könnte. "Nach zehn Minuten habe ich das Gas ein wenig rausgenommen und bin das Tempo der anderen gefahren," sagt Lieber zum ersten Durchgang.
Für Lieber, der bis 2020 als Profi unterwegs gewesen ist, war das Rennen in Recht eine Rückkehr zu den Wurzeln. "Ich bin hier 2004 oder 2005 zum letzten Mal gefahren, seitdem hat sich einiges geändert. Die Strecke ist schneller geworden, " stellt Lieber fest.
"Ich muss sagen, dass ich die Strecke früher lieber hatte, aber es ist normal, dass eine Strecke sich weiterentwickeln muss," fügt der 28-Jährige noch hinzu.
Lieber fürchtet ein wenig um die Zukunft des Motocross in Belgien. Im Vergleich zu den Nachbarländern sei unser Land deutlich schlechter aufgestellt. Während es vor einigen Jahren noch 35 Motocross-Strecken über das Land verteilt gab, sind es in der Zwischenzeit nur noch vier.
"Das Problem ist, dass Motocross heutzutage stört," glaubt Lieber. Einer Alternative mit E-Motoren steht Lieber skeptisch gegenüber. "Das ist nicht das Gleiche, glaube ich."
Christophe Ramjoie