AS-Trainer Bernd Storck musste seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Erfolg in der Vorwoche auf einer Position verändern. Der Australier Jason Davidson feierte sein Startelfdebüt für den gesperrten Gary Magnée. Für Yentl Van Genechten und Trainer Bernd Storck war es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Bei den Hausherren saß Goalgetter Paul Onuachu nach langer Verletzungspause nur auf der Bank. Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften hatte der Nigerianer noch drei Treffer erzielt. Genks Trainer Wouter Vrancken setzte im Sturm auf den abwanderungswilligen Cyriel Dessers.
Das Spiel begann mit einer Schweigeminute für den in dieser Woche völlig überraschend verstorbenen Präsidenten der AS-Nachwuchsabteilung, Ralph Thomassen. Genk legte gegen Eupen stark los und ging in der dritten Minute bereits in Führung. Joseph Paintsil ließ seinen Gegenspieler Jan Kral über die rechte Seite einfach mal stehen und schloss dann mit einem Schuss ins lange Eck zur 1:0-Führung.
Fünf Minuten später ging es erneut zu schnell für die Eupener Hintermannschaft. Cyriel Dessers war diesmal Boris Lambert entwischt. Nurudeen konnte den Schuss der Genker Sturmspitze zwar noch klären. Beim Abstauber von Paintsil war Eupens Schlussmann aber chancenlos.
Bei Nurudeen im Eupener Tor wechselten sich in der Folge wieder Licht und Schatten. Erst brachte er seine Mannschaft durch ein unnötiges Risiko in Bedrängnis, kurz darauf verhinderte er gleich zwei Mal den dritten Treffer der Hausherren. Eupens Hintermannschaft hatte alle Hände voll zu tun und stand unter Dauerdruck.
Mit dem ersten ordentlich ausgespielten Angriff kamen die Eupener zum Anschlusstreffer. Nuhu gab auf der linken Seite gut auf Isaac Christie-Davis durch. Der Waliser legte für Smail Prevljak auf, der technisch stark zum 2:1 traf. Vier Minuten später war der alte Abstand aber wieder hergestellt. Patrick Hrosovsky zog aus der Distanz ab und traf zum 3:1. Nurudeen sah bei diesem Gegentor nicht gut aus, da er beim Schuss ohne Reaktion blieb.
Wenige Momente später hatte Smail Prevljak den erneuten Anschlusstreffer auf dem Fuß. Der Bosnier scheiterte am zukünftigen Torwart von RB Leipzig, Maarten Vandevoordt, der mit einer starken Fußabwehr den zweiten Eupener Treffer verhinderte. Knapp zwei Minuten vor dem Gang in die Kabinen hatten die Eupener den nächsten Abschluss. Nach Flanke von Regan Charles-Cook köpfte Eupens kleinster Spieler, Isaac Nuhu, in die Arme des Genker Torwarts.
Bernd Storck reagierte in der Pause und brachte mit Lennart Moser einen neuen Torhüter. Das erste Spiel für den 22-Jährigen überhaupt, der quasi die gesamte Vorbereitung mit einer Handverletzung zu kämpfen hatte. Moser konnte sich in der 54. Minute dann auch gleich auszeichnen beim Schuss von Mike Trésor und den Ball mit den Fingerspitzen noch über den Querbalken lenken. Eine Parade vom Format Weltklasse!
Fünf Minuten später beförderte Regan Charles-Cook eine Flanke von Yentl Van Genechten irgendwie ins Tor zum Anschlusstreffer der Schwarz-Weißen. Lennart Moser hatte im Anschluss noch einige Möglichkeiten, sich auszuzeichnen, und hielt die AS dank seiner starken Paraden im Spiel.
Die letzten sieben Minuten des Spiels musste Eupen mit einem Mann weniger auskommen, als der Kapitän nach seiner zweite Gelben Karte mit Gelb-Rot vom Platz musste. Aber auch mit einem Mann weniger hatte Eupen noch die Möglichkeit zum Ausgleich. Van Genechten verpasste das Leder nach starker Vorarbeit von N'Dri denkbar knapp. Mike Tresor machte dann in der Nachspielzeit den Sack für die Gäste mit dem Treffer zum 4:2 zu.
Nächsten Sonntag empfängt die AS Eupen mit dem FC Antwerpen den nächsten Titel-Kandidaten. Anpfiff im Kehrwegstadion ist um 16 Uhr.
Christophe Ramjoie