65 Mannschaften haben sich für das 24-Stunden-Rennen von Spa eingeschrieben. Damit ist und bleibt es das größte GT-Rennen der Welt. "Und es ist auch das schwierigste", betont Maxime Martin. "Alle 65 Fahrzeuge gehören zur selben Kategorie, es sind GT3-Autos. Es ist also viel los, damit muss man umgehen können und man braucht auch ein bisschen Glück."
"Das macht das Rennen so besonders. Es ist das Rennen, das am schwierigsten zu gewinnen ist." Maxime Martin weiß jedenfalls, wie das geht. Er gewann 2016 mit BMW. Inzwischen fährt Martin für Aston Martin.
Die umgebaute Strecke gefällt ihm, denn sie lässt den Fahrern weniger Raum für Fehler. Für Motorradrennen sind die Auslaufzonen angepasst worden, an vielen Stellen sind dort jetzt Kiesbetten. Wer die Streckenbegrenzung ("Track Limits") etwas lockerer interpretiert und auch mal darüber hinausschießt, geht jetzt ein deutlich höheres Risiko ein als eine Zeitstrafe - das Risiko, im Kies steckenzubleiben.
"Ich finde die Umbauten sehr positiv. Natürlich ändert es etwas, wir werden jetzt viel weniger über Track Limits reden. Nur im Raidillon und in der Blanchimont-Kurve wird das eventuell noch Thema sein. Eine weitere Auswirkung: Es wird jetzt viel Kies auf der Strecke sein, was es nochmal schwieriger und spannender machen kann", sagt Martin.
Dieses Jahr ist ein Superstar am Start, der weit über den Automobilrennsport bekannt ist. Seine leuchtend gelbe Nummer 46 prangt heute nicht mehr auf einem Motorrad, sondern auf einem Audi des Teams WRT: Valentino Rossi ist nach dem Ende seiner Motorradkarriere auf Autorennen umgestiegen.
Und alle sind sich einig: Rossi ist ein echter Gewinn für den Automobilrennsport. "Er hat eine internationale Ausstrahlung. Davon profitiert die Rennserie. Er wird viele Menschen an die Strecke bringen, davon profitieren alle Teams."
Ein Superstar in Francorchamps - das war auch beim "Test Day" diese Woche zu spüren. Rossi kletterte zwar bei der offiziellen Pressekonferenz auf die Bühne, wurde danach aber von zwei Bodyguards abgeschirmt und gab keine Interviews. Ein paar glückliche Fans ergatterten allerdings ein Autogramm oder ein Selfie mit ihrem Star.
Ein Siegkandidat ist Rossi nicht unbedingt, Hoffnungen auf das Podium können sich der "Neue" und seine Teamkollegen aber machen. Valentino Rossi, Fred Vervisch und Nico Müller sind beim letzten Rennen nämlich auf Platz fünf gefahren.
Wer das Rennen machen wird, ist offener denn je. "Mindestens 20 oder sogar 30 Teams haben das Potenzial, die 24h de Spa zu gewinnen. Wie jedes Jahr wird es wieder ein großartiger Kampf", ist sich Maxime Martin sicher. "Genau das wollen wir doch sehen." Und genau das ist es, was sich nicht nur die Fahrer, sondern auf die Zuschauer vom 24-Stunden-Rennen in Spa wünschen.
Katrin Margraff